Dienstag, 15. November 2016 | Stephan Weckschmied | News
Als ich gefragt wurde, ob ich die Ducati Multistrada Enduro auf eine Probefahrt nehmen kann, stand ich binnen Sekunden in voller Montur bereit. Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Schon die normale Multistrada 1200 ist ein unglaublich gutes Motorrad. Sie verhält sich bei niedrigen Geschwindigkeiten genau so gut wie bei höheren, hat eine enorme Kraft und sind wir ganz ehrlich: sie sieht schon verdammt sexy aus, diese Multi. Sie kombiniert die Seele eines Rennmotorrads mit dem Aussehen eines Abenteuer-Bikes, ist schnell, gemütlich und bereit alles auf sich zu nehmen - Gepäck und Beifahrer inklusive.
Wie kann die Multistrada 1200 noch übertroffen werden?
Nunja, ich glaube es war an der Zeit für mich, dies herauszufinden. Als ich die Schlüssel bekommen habe, nahm ich mein neues Gefährt genauer unter die Lupe. Schnell habe ich bemerkt, dass dies keine normale Multistrada ist.
Zu den Fakten:
Die etwas höhere Sitzposition und Lenker, eine wunderschöne gebürstete Aluminium-Verkleidung, neue Koffer und Top-Case, sowie der eher reiseorientierte Look fallen sofort ins Auge. Die Multistrada Enduro lässt die alte Multistrada eher...nunja, klein aussehen! Schnell bin ich aufgesessen und merkte sofort, dass der Sitz sich noch angenehmer anfühlt. Die wunderschöne Einarmschwinge der Multistrada 1200 ist einer robusten und genau so umwerfenden Zweiarmschwinge gewichen. Schwarz eloxierte Aluminium-Speichenfelgen machen tubeless Reifen möglich. Der Tank ist höher und 10 Liter größer und der Sitz fällt etwas mehr ab.
Die hohe Sitzposition kombiniert mit dem großen Tank lassen den Schwerpunkt aufwärts wandern, wodurch sich das Bike unglaublich schwer anfühlt. Das hängt auch damit zusammen, dass ich nicht gerade der größte Motorradfahrer bin. Störend finde ich es jedoch nicht, so starte ich die Maschine und weg bin ich.
Ein Fahrmodus für jeden Einsatzbereich!
Als ich mich durch alle möglichen Fahroptionen durchschalte, sieht es so aus, als ob es die gleichen wären, wie bei der normalen Multistrada. Die Auswahl der Modi ist intuitiv und funktioniert sogar während des Fahrens. Wie sonst auch kann man so ziemlich alles anpassen, was das Biker-Herz begehrt. Ich beginne mal mit dem „Touring-Modus“, um das Motorrad erst einmal kennen zu lernen. Aber schon da hat die Enduro zwischen dem ersten und dritten Gang unglaublich viel Drehmoment und das Anheben des Vorderrads ist nahezu vorprogrammiert. Es braucht etwas Zeit, bis man die Leistung der Maschine richtig einschätzen und kontrollieren kann.
Wenn man sich jedoch einmal an die Power gewöhnt hat, verliert man schnell jegliches Gefühl von Geschwindigkeit! Es fühlt sich so an, als könnte man immer noch schneller fahren und die Versuchung ist groß, dies auch zu tun. Während ich durch Kurven und Serpentinen der Alpen fahre und die Landschaft genieße, freunde ich mich jede Minute mehr mit meinem neuen Bike an. Mittlerweile fahre ich in dem „Enduro-Modus, wodurch das Fahrverhalten in den unteren Gängen etwas angenehmer wird.
Ist sie wirklich eine Enduro?
Während des Fahrens, entdecke ich eine Möglichkeit, ins Gelände zu fahren. Um ausgiebig zu testen, ob der "Enduro" Zusatz im Namen dem Bike gerecht wird, lasse ich mir diese Chance nicht entgehen. Auch ohne Stollenreifen ist der erst Eindruck im Gelände sehr positiv.
Das ABS schaltet am Hinterrad ab und bleibt vorne bestehen, die Traktionskontrolle führt zu konstantem Grip und einem leichten Handling auch auf matschigem Untergrund.
Als ich mich auf den Rückweg mache, habe ich die perfekte Möglichkeit gefunden, um schlussendlich auch noch den “Sport-Modus” zu testen. Hab ich bereits erwähnt, dass die neue Multistrada ein Sportmotorrad, verkleidet als Tourenmotorrad, ist? Der Gasgriff reagiert sofort und im mittlereren Drehzahlbereich bietet die Enduro einen unglaublichen Kick, der mir ein breites Grinsen entlockt.
Wenn du auch mal eine Ducati Multistrada 1200 Enduro testen möchtest, dann buche sie einfach auf einer unserer Ducati Touren oder miete das Bike für eine Testfahrt in unserem Headoffice in Mieming, Tirol.