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best book there is, Teil 13: Die verlorene Sozia

Freitag, 23. April 2021 | Thomas Ritt | News / Europa

In den 11 Jahren, die ich inzwischen für Edelweiss Bike Travel tätig bin, habe ich eine Menge erlebt. Erlebnisse, die mir mit einem Schmunzeln immer in schöner Erinnerung bleiben werden. Wenn mich Kunden nach meinem schönsten, lustigsten oder außergewöhnlichsten Erlebnis als Tourguidin fragen, fällt es mir immer schwer eines aus meinem reichhaltigen Sammelsurium herauszupicken. Als aber die Nachfrage von Edelweiss für eine Geschichte als Beitrag zu diesem Buch kam, musste ich sofort an dieses eine Erlebnis denken. Vielleicht deshalb, weil es eines meiner ersten in meiner bunten Karriere als Motorradtourguidin war, und weil es damals innerhalb von Sekunden die ganze Gruppe zum Lachen brachte. Und auch deshalb, weil die Erheiterung darüber bis in eine meiner nächsten Touren reichte und mir eine der schönsten Auswirkungen dieses Berufes vor Augen geführt hat: Motorradfahren verbindet!

Es war an einem dieser schönen Tage in der Toskana – am Fahrtag von Siena nach Assisi. Es war mein Tag auf dem Motorrad und Ursula, meine Kollegin, von der ich übrigens viel lernen durfte, war für das berühmte Edelweiss Picknick zuständig. Bei schönem Wetter kam ich mittags mit der Gruppe an den vereinbarten Platz. Wir ließen uns gerade Ursulas vorbereitete Köstlichkeiten schmecken, als eine dunkle Regenwolke uns die Idylle zu vermiesen drohte. So schnell wir konnten, halfen wir Ursula alles zurück in den Van zu packen. Gerade als wir die Türen des Vans schlossen, begann es wie aus Kübeln vom Himmel auf uns herab zu schütten. Bevor der Regen uns die Sicht komplett nahm, sah ich nicht allzu weit entfernt, dass sich der blaue Himmel dort schon wieder auftat. Daraufhin blies ich zur sofortigen Abfahrt in diese Richtung. Inzwischen regnete es so stark, dass sogar auf kurze Entfernung kaum mehr etwas zu sehen war. So orientierte ich mich an den Motorradscheinwerfern hinter mir und als die Zahl der Lichter zu der Anzahl an Motorrädern in meiner Gruppe passte, fuhr ich los. Wenig später erreichten wir dann auch besagtes regenfreies Gebiet. Alle waren sichtlich erleichtert darüber. Ich hielt sofort an, um sicher zu stellen, dass alle da und okay waren. Mein Blick nach hinten jagte mir einen Schrecken ein! An einer der BMW 1200 RTs hing der rechte Seitenkoffer offen zur Seite! Als ich dann auf den Beifahrersitz blickte, erstarrte ich für einen Moment völlig: Die Passagierin, die bis vor kurzem noch bei dem Herrn auf dem Motorrad gesessen war, war nun plötzlich verschwunden. Ich sollte hinzufügen, dass die Straße, auf der wir gekommen waren, entlang eines steil abschüssigen Hanges verlief. Eine weitere Tatsache, die dafür sorgte, dass meine ersten Gedanken ein schreckliches Horrorszenario entwarfen. Konnte es tatsächlich sein, dass seine Frau unterwegs vom Motorrad gefallen war? Der Schrecken musste mir ganz offensichtlich im Gesicht stehen, denn als ich den Fahrer fragte, wo seine Frau sei, schaute er fröhlich in mein erschrockenes Gesicht und informierte mich, dass sie sehr kurzentschlossen zu Ursula in den Van gestiegen sei (was ich in dem undurchsichtigen Regenschleier natürlich nicht gesehen hatte), um mit ihr direkt zu unserem nächsten Hotel zu fahren. Heilfroh darüber, dass mein Schrecken damit verpuffen konnte, schloss ich den Seitenkoffer der RT und stimmte in das herzliche Lachen der Gruppe mit ein...

Hatte ich zu dem Zeitpunkt noch gedacht, diese Situation sei damit Geschichte, so sollte ich eines Besseren belehrt werden. Ein paar Monate später war ich als einer der Tourguides für die Marokkotour eingeteilt. Als ich am Tourstarthotel in Málaga ankam, waren bereits einige der mir bis dato völlig unbekannten Tourteilnehmer angekommen und saßen gemütlich bei einem Glas Bier beisammen. Als sie mich erblickten, begannen sie alle breit zu grinsen. „Hello Angela“ riefen sie, und klärten anschließend mein Erstaunen darüber damit auf, dass sie alle Freunde des Herrn waren, dessen Frau ich einige Monate zuvor im italienischen Platzregen verloren geglaubt hatte. Auf dieser Marokkotour haben wir übrigens ebenfalls sehr viel gelacht. Sie wurde mit zu einer der lustigsten Touren, die ich in diesen 10 Jahren bei Edelweiss geführt habe. Aber das ist eine andere Geschichte ...

An diese Touren mit euch zurückzudenken, wird mir immer ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern – Danke Bob, Glenn, Linda & Richard, Jeff, Gary und Blake

 

                                                           Angela de Haan, Tourguide

 

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Diane Lord & John Douglass
Samstag, 24. April 2021 um 15:57

Hi Angela, You need not feel so bad. My husband actually did leave me behind, but only once!
We were on the 2018 Mystery Ride in Provence and had stopped to admire a view. As I am walking back to the bike he took off without me. What! Fortunately another rider had also stopped and she graciously gave me a lift. It took my husband a little while to realize I was not behind him; he said it was awfully quiet back there. Needless to say he had a hard time living that one down at dinner that evening.
You were one of our guides on our very first Edelweiss tour, Best of Europe. We so enjoyed ourselves that now an Edelweiss motorbike tour is an annual treat for us. We are looking forward to catching up next year for the tours missed during this down time.
Thank you, and keep the rubber side down.
Diane

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Edelweiss Bike Travel