Donnerstag, 4. Mai 2023 | Thomas Fellechner / Julia Marie Joy Hamm | Europa / Italien
Willkommen in Italien, dem vielleicht wirklich "echtem" Italien wie manche sagen. Uns steht eine Großartige Reise bevor. Wir werden großartige Orte besuchen und tiefer in die Geschichte Siziliens und dem Festland von Italien eintauchen. Wir werden unzählige kurven im Hinterland verschiedener Provinzen erleben. Um am Ende die "ewige Stadt" bestaunen zu können.
bleibt dran.
Jule und Thomas
Heute ist unser erster Fahrtag, Ein wenig Aufgeregt sind wir schon. Wir starten also bei bestem Sizilianischem Wetter. Auf schnellstem Wege entgehen wir dem Verkehr in Catania. Das bedeutet erst einmal einige km Autobahn. Was aber gar nicht so schlecht ist, so haben wir gelegenheit die ersten eindrücke der Landschaft auf uns wirken zu lassen. Und können einen ersten Blick auf den Schneebedekten Ätna zu unserer rechten werfen. Nach wenigen Kilometern verlassen wir die Autobahn und finden uns auf kleinen kaum befahrenen Straßen im Hinterland wieder. Mitten im Nirgendwo wartet die kleine Ort Radusa auf uns. Dort trinken wir unseren ersten offiziellen Cappucino der Tour. Typisch Italien, kommt nach kurzer Zeit ein Polizist zu uns, nicht um einen Strafzettel zu verteilen sondern unsere Bikes zu bewundern. Und uns Bilder seines "Schätzchens" zu zeigen.
Einige Kurven Später erreichen wir das Highlight des Tages, die Villa Romana del Casale. Weltberühmt für ihre Mosaike. Nach einem mehr als einstündigen Rundgang durch diesen besonderen Ort, stärken wir uns, typisch Italienisch mit Caprese und Antipasti.
Am Nachmittag erleben wir neben schönen Straßen auch das Abenteuer Tanken auf Italienisch
Wir haben noch etwas Zeit übrig und fahren direkt in das Tal der Tempel um unseren Eindruck der Vielfallt dieser Region Abzurunden. Und das ist erst der Anfang.
Jule and Thomas
Nach einem leckeren und reichhaltigem Frühstück (soll ich das duftende Croissant mit Maldel- oder Pistazienfüllung probieren? Oder doch beide?) sind wir bereit für unsere heutige Tour! Wundervolle kleine, kurvige und sehr verehrsarme Straßen warten auf uns! Perfekte Bedingungen für eine erlebnisreiche Fahrt!
Das kleine sizilianische Dorf Cianciana läd uns zu einem Kaffee-Stop auf einer hübschen Terasse ein, bevor wir uns weiter auf den Weg nach Prizzi machen. Die Landschaft durch die wir fahren ist atemberaubend. Während einige von uns erwartet hatten, Sizilen sei sehr trocken, mit gelb-golden Feldern, überrascht uns die Natur Ende April mit unzähligen Farben! Keine Ahnung wie viele Grüntöne es gibt, aber hier findet man einige! Die blühenden Bäume und Wiesen strahlen lila, rosa, blau, gelb und rot. Einfach wundervoll! Und wenn man kurz das Visir hochklappt, kann man die frische Landluft schnuppern. Aber Vorsicht sei geboten, Fliegen auf der Sonnenbrille nicht nicht empfehlenswert.
Selbstverständlich halten wir an dem Eingangsschild des bekannten Ortes Corleone, um ein paar gute Fotos zu schießen! Dieses Dorf, genau wie viele andere, wurde früher von der Maffia regiert ... oder vielleicht werden sie es heute noch. Wer kann das schon sagen? Hast du den Film "Der Pate" gesehen? Definitiv eine Filmempfehlung!
Mittags überrascht uns Thomas mit einem leckeren Picknick mitten im Wald. Allerdings sind wir bei weitem nicht allein. Heute ist Tag der Befreiung Italiens, Anniversario della liberazione d´Italia, ein Feiertag. Um uns herum tummeln sich viele Familien, die den Tag gemeinsam feiern. Der Geruch von Barbeque liegt in der Luft, es wird Musik gespielt und viel gelacht. Was für eine besondere Athmosphäre! Und wir mitten drin!
Zu guter Letzt genießen wir Eis, Cannoli und Espresso in dem kleinen Örtchen Caccamo, mit Blick auf die tolle Burg! Tanken dauert heute keine 20 Minuten, mit 10 Motorrädern und nur einer funktionierenden Zapfsäule. Das ist ein Rekord!
Ein neuer Tag im Paradies wartet auf uns..... naja schauen wir mal. Besser kann es doch eigentlich nicht werden oder? Kurvig soll es heute werden, wurde uns gesagt. Das war es die letzten Tage auch schon. Und einige Interesannte Orte haben wir auch bereits gesehen.
Wir Verlassen also am morgen Cefalu und fahren einige km entlang der Küste. Was für ein Start in den Tag. Nach kurzer Zeit biegen wir ab, weg von der Küste hinein in die Bergregionen von Madonie und Nebrodi. Unser erster Stop ist ein kleiner Ort namens Castelbuono. Es ist unglaublich wie klein und schmal Straßen sein können. Hier gibt es Esel anstatt großer LKW um den Müll abzuholen. Wir bewundern das Namensgebende Schloss und stärken uns mit einem Kaffee. Danach geht die Party richtig los. Wir fahren hinauf in die Nationalparks. Unzählige Kurven und gute Straßen Bedingungen, bereiten uns ein abwechslungsreiches und besonderes Fahrerlebniss.
Wir erreichen schließlich Sperlinga. Wo wir eine, in den Fels gebaute, Festung aus der Normannenzeit bewundern dürfen. Der Aufstieg ist Anstrengend aber der Ausblick ist Atemberaubend. Weitere, gefühlt 1000 Kurven später kommen wir dem Ätna immer näher. Es geht ebenso kurvenreich wieder hinunter, richtung Küste, wie es hinauf ging. Unser Ziel heute ist Taormina eine Stadt die nicht umsonst als eine der schönsten der Insel gilt. Und Ja es geht kurviger und Ja es gibt auch Abseits der üblichen Touristenorte erstaunliche Dinge zu entdecken.
Jule and Thomas
Wie bringt man am besten einen Rasttag um? Man könnte den Pool auschecken, Taormina unsicher machen, ob Shopping oder Sightseeing oder einfach den ganzen lieben langen Tag mit einem guten Buch am Strand liegen und den Wellen beim Rauschen zuhören. Klingt alles fabelhaft. Aber wir wollen nur eins: Motorradl fahren! Von der Terrasse des Hotels sehen wir in der Ferne schon das Ziel unserer heutigen Tour! Die Spitze leicht mit Schnee bedeckt, raucht er unschuldig vor sich hin: DER ÄTNA.
Nachdem wir einige kleine Dörfer an der Küste passiert haben, schlängelt sich eine schmale Straße durch den Wald. Und was für eine. Der Grip ist großartig! Ein schneller Espresso unter den Bäumen, dann lichtet sich unsere Umgebung und unsere Straße führt mitten durch ein Lavafeld! Großes Kino!
Scheinbar waren wir aber nicht die einzigen, mit der ausgefallenen Idee heute den Ätna zu besuchen, den höchsten aktiven Vulkan Europas! Wir genossen die recht leeren kurvigen Straßen, als plötzlich, an der Spitze des Berges angekommen, aus dem Nichts eine riesige Menschenmenge erscheint. Keine Ahnung, wie die alle hier hoch gekommen sind! Hauptsache nicht über unseren Weg. Wir probieren die bekannten Arancino zum Lunch. Super lecker!
Am frühen Nachmittag sind wir zurück im Hotel. Zeit genug um sich die beeindruckende Stadt Taormina anzusehen. Hier folgt ein schöner Laden dem nächsten, man findet ausgefallende Souveniers oder auch ein paar neue Schuhe, nicht wahr, Justin
Unser Tag endet an der langen Tafel in der Pizzeria. Wir teilen die schönsten Geschichten des Tages und es wird viel gelacht! Kaum zu glauben, dass wir uns vor vier Tagen noch alle fremd waren! Eine Sache die wir unter anderem gemeinsam haben: Die Liebe zu einem guten Eis. Und so beschließen wir den gelungenen Tag mit einem Mitternachts-Gelato zu beenden. Wunderbar!
Heute ist er also, der Tag des Abschiedes.
aber moment mal, die Tour ist doch noch gar nicht zuende..... Richtig, heute verabschieden wir uns nur von Sizilien und beginnen den 2ten Abschnitt unserer Tour. Das festland wartet auf uns. Doch bevor wir auf die Fähre einchecken, zeigt sich Sizilien nocheinmal von seiner besten Seite. Nicht weniger als eine der besten Motorradstrecken der Insel soll es heute sein.
Wir starten also wie gewohnt mit dem Abstieg in richtung Küste um kurz darauf ins bergige hinterland abzubiegen. Fast schien es als wäre uns der zugang zum Motorradparadies versperrt. Als typisch Italienisch, einige einheimische ein Schild beiseite räumten und uns versicherten "das geht schon" haben wir kurzerhand beschlossen unser Glück zu versuchen und wurden nicht enttäuscht. Es wartete eine nahezu perfekte endloss wirkende kombination aus Kurven, Kehren und Aussichten auf uns... Traumhaft. Den ersten Kaffee des Tages haben wir uns wirklich verdient
Unzählige Kurven, etwas Autobahn und eine sehr Italiensche Stausituation später erreichen wir die Fähre welche uns ans Festland bringt.
Dort angekommen genießen wir ein "Gelato" am Strand in Scilla, und nehmen die letzten km des Tages in Angriff. Immerwieder werden wir mit großartigen Ausblicken auf die Küste belohnt. Etwas später als sonst erreichen wir das Hotel.
Dieser Tag war ein kleines Abenteuer und wird uns lange im Gedächniss bleiben.
Jule und Thomas
Nach unserem Frühstück klettern wir den Italienischen Stiefel gen Norden hinauf! Heute braucht man nicht wirklich ein Navigationsgerät. Solange man das Meer zu seiner Linken hat ist man auf dem richtigen Weg!
Wir passieren einige kleine Dörfer an der Küstenstraße, genießen die weite Aussicht über das Meer und die frische salzige Seeluft! Mittags kommen wir an dem kleinen Örtchen DIAMANTE an. Seit 1980 kommen Künstler aus der ganzen Welt an diesen Ort, um sich an einem der Häuser mit einem Kunstwerk zu verewigen. Das Egebnis: Ein riesiges, buntes, open-air Museum! Bei unserer Ankunft fragt jemand: "Wo genau finden wir die Gemälde?". Man muss einfach nur die Augen aufhalten, wenn man durch die Straßen läuft. Man kann die Bilder nicht verfehlen. Sie sind überall!
Bevor wir unsere Fahrt fortsetzen, schlemmen wir noch in einem der tollen Restaurants. Wir sitzen auf einer Terasse direkt am Meer, ein paar weiße Wolken fliegen dekorativ im blauen Himmel herum und der weite Blick hinaus auf den Ozean lässt das leckere Essen noch besser schmecken!
Nachmittags besuchen wir die "Statua del Redentore" in Maratea, die Christusstatur in Maratea. Schon von weitem kann man die 21m hohe Figur in der Ferne erkennen und erst einmal oben angekommen wird man mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt! Den letzten Kilometer müssen wir das Gefährt wechseln und tuckern mit einem Bus die auf Stelzen gebaute Bergstraße hinauf. Nichts für schwache Nerven, weder der Bus, noch die Straße sehen sonderbar vertrauenserweckend aus.
Der Tag beginnt wie der vorherige endete mit einer wunderbaren Aussicht auf das Mittelmeer und auf die steile Küste von Maratea. Entgegen aller Vorhersagen ist es Trocken an diesem morgen.... und wir sind guter dinge dass das Wetter hält. Nachdem wir die letzten anderthalb tage entlang der Küste gefahren sind soll es heute wieder in die Berge gehen.
Nach einem kurzen briefing geht es also los. Erst einmmal entlang der Küste, die Straße ist perfekt ausgebaut und erwartet uns mit herrlichen Aussichten und engen Kurven. Nach wenigen Kilometern biegen wir ab in die Berge. Anders als an der Küste ist hier oben kaum Verkehr. Unzählige Kurven später machen wir halt in einem kleinen Ort für einen Kaffee. Keine Ahnung wo wir sind aber es ist sehr Italienisch hier oben. Der weg nach unten richtung Küste gestaltet sich ähnlich Spektakulär wie der weg nach oben. Noch einmal zeigen sich die Italienischen Straßen von ihrer besten Seite.
Zurück an der Küste wartet das Highlight des Tages auf uns. Die UNESCO Welterbe Stätte Paestum. Wir genießen unser Mittagessen in Sichtweite 2500 Jahre alter Grieschicher Tempel. Ja richtig gelesen "Griechischer Tempel". Und ja wir sind noch immer in Italien.
Nachdem wir genügend Zeit hatten diesen besonderen Ort zu entdecken machen wir uns auf die letzten Kilometer nach Pompeii zu fahren. Dabei fällt uns auf das selbst die Autobahnen in Italien kurviger sind als manche Straße in den USA.
Wir versuchten inständig den Wetterbericht davon zu überzeugen er solle nochmal seine Meinung ändern, aber es bliebt dabei: Regen, Regen, Regen. Schon beim morgendlichen Briefing hören wir die Tropfen aufs Dach prasseln. Die Entscheidung ist schnell gefallen und eindeutig: Auf nach Rom, auf direktem Wege! Grüße gehen raus an den ein oder anderen Motorrad-Bekleidungs-Hersteller! Wer seine Produkte als "wasserdicht" bezeichnet, möge doch bitte dafür sogen, dass das auch der Fall ist! Der ein oder andere fühlt sich schon bald wie ein nasser Hund. Ein fröhlicher nasser Hund. Denn Wetter hin oder her, die Stimmung bleibt gut und SPA und Bar rücken immer näher.
Nachdem wir gestern Abend unseren neuen Freunden schweren Herzens auf wiedersehen gesagt haben. Steht für einen Mann noch ein kleines Abenteuer auf dem Programm. Salah und Thomas machen sich auf Rom zu entdecken.... Und da gibts einiges zu sehen. Salah hat Rom schon einmal besucht so waren wir also auf der suche nach Bildern um seine errinerung Aufzufrischen. Und da wir ja nun mal entdecker sind haben wir uns also ein weiteres mal auf 2 Räder geschwungen und die Stadt Erkundet. Nach dem wir unsere Erinnerungen Aufgefrischt hatten haben wir den Tag mit einer kleinen Shoppingtour Ausklingen lassen.