Donnerstag, 28. September 2023 | William Wilde / Sebastian Gohlke | Europa
Willkommen zur zweiten Balkan-Tour des Jahres 2023. Wir haben eine kleine Gruppe von 6 Fahrern, die uns für die nächsten 14 Tage begleiten, um ein erstaunliches Abenteuer durch 7 verschiedene Länder zu unternehmen, von denen viele das ehemalige Jugoslawien umfassen. Es ist wunderschön und sonnig hier in Zagreb und mit dem, was wie ein weiterer Altweibersommer hier in Europa aussieht, sieht es so aus, als würden wir einen echten Spaß haben.
Guten Morgen Zagreb! Es ist ein herrlicher sonniger Tag, als wir die Tiefgarage verlassen und uns darauf vorbereiten, Zagreb zu verlassen und uns auf den Weg nach Plitvice zu machen. Nach einem kurzen Lauf auf der Autobahn biegen wir ab und fahren in Richtung der slowenischen Grenze, wo wir unser erstes kleines Abenteuer erleben. Die Straße ist gesperrt, also machen wir einen kurzen Umweg, nur um festzustellen, dass auch diese am Ende geschlossen ist. OK also geht es rauf über den Bordstein, über das Gras, in einen Garagenvorplatz und wir machen uns dann wieder auf den Weg. Wir gehen in den Wald hinein und kleine, kurvenreiche Straßen führen uns hier hinauf in die kleinen Berge. Der Straßenbelag ist großartig und es ist niemand in der Nähe, also machen wir große Fortschritte. Wenn wir uns dem Gipfel nähern, hält die neue Straße an und wir befinden uns auf einem Schotterabschnitt, dann sind wir auf der anderen Seite auf der alten Straße, wo der Belag viel "interessanter" ist. Wir trinken Kaffee in der Sonne und machen dann einen kurzen Fotostopp an einer neobyzantinischen griechisch-katholischen Kirche.Von da an war es eine Mischung aus Dörfern und Verkehr, bis wir eine Mittagspause in Slunj erreichten, die sehr heiß und sehr belebt war. Nach einem kurzen Spaziergang beschlossen wir, direkt zum Hotel zu fahren, wo wir uns ein wenig erfrischen und entspannen konnten, bevor wir uns auf den Weg zum Plitvitce-Nationalpark machten. Wir machten dort einen schönen Spaziergang und kehrten dann zum Hotel zurück, um ein paar wohlverdiente Biere und ein Abendessen zu genießen. Es war ein großartiger erster Tag und es wird noch viel mehr kommen
Unser zweiter Fahrtag sollte uns nun in das sagenumwobene Bosnien und Herzegovina bringen. Das Licht stimmte schon mal. Orientalisch gelblich begleitete es uns bis nach Sarajevo. Ein paar Meter nach dem ruhigen Grenzübergang konnten wir auch schon die erste Minaratte bestaunen. Hübsche Straßen führten durch das grüne Unatal. Kurz darauf verwandete sich die Landschaft in trockene Hochebene mit einigen spektakulären Blicken über die Berge. Die Republik Srpska lag vor uns.
Nach über 250km am Vormittag kam der Mittagsstop dann genau zur richtigen Zeit. Und wie schön war es denn hier? Als ob wir in einer kleinen Variante der Plitvicer Seen essen würden.
Der Nachmittag hielt noch einige kurvenreiche Passagen bereit, doch auch der Verkehr nahm deutlich zu. Sowie die Temperatur. Perfekt für einen Eisbecher? Richtig. In Travnik erholten wir uns noch einmal vor der letzten schnellen Highway Etappe nach Sarajevo. Glücklich und zufrieden genossen wir hier noch unser erstes Kaltgetränk vor der Dusche. Eine gelungene Ankunft!
Heute war Ruhetag, also machten wir uns auf den Weg, um einige der Sehenswürdigkeiten von Sarajevo zu besichtigen. Zuerst halten Sie an der Lateinischen Brücke und dem Ort der Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand, die zum Beginn des 1. Weltkriegs führte - ein ziemlich bedeutender Ort in der Geschichte! Von dort aus besuchen wir die ewige Flamme und schlängeln uns dann durch die Straßen von Sarajajevo, um die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und einen bosnischen Kaffee zu trinken. Danach wanderten wir zum Sebilj-Brunnen, wo man, wenn man das Wasser trinkt, der Legende nach eines Tages nach Sarajevo zurückkehren wird. Ein Spaziergang durch den Basar, auf dem die Kupferschmiede arbeiten, und schließlich die pseudomaurische Architektur des Rathauses. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, um noch ein wenig herumzuschlendern, einkaufen zu gehen oder einfach nur zu entspannen. Heute Abend treffen wir uns alle und gehen ein paar Drinks trinken und zu Abend essen - morgen geht es wieder los nach Kolasin.......
Nach den urbanen Eindrücken und dem Eintauchen in die bosnische Kultur ging es heute weiter. Ein wunderschöner Tag lag vor uns. Bestes Wetter, kurvenreiche Passagen und Ausblicke die ihresgleichen suchen. Doch der Reihe nach. Zunächst mussten wir aus Sarajevo raus. Das ging glücklicherweise recht schnell. Der erste Kaffeestop war ohne Kaffee. Kein Strom. Also weiter. Es näherte sich der Grenzübergang nach Montenegro. Hier verlief alles schnell und problemlos. Die Straßen waren danach deutlich besser. Nur die Tunnelbeleuchtung nicht. Die gab es nämlich nicht. Geniale Schluchten und farbenfrohes Wasser begleiteten uns bis zur Mittagspause.
Am Nachmittag ging es etwas abenteuerlicher durch etliche kleine Tunnel und engen Berggassen hinauf zum Sedlo im Durmitor National Park. Volle Konzentration war gefordert. Die Taraschlucht empfing uns etwas bewölkt, was der Imposantheit aber nicht schadete.
Von hier waren es noch ein paar weitere hundert Kurven und wir kamen entspannt in Kolaśin an.
Beeindruckend! Was für ein Tag! Heute haben wir wirklich Abenteuer mit einem großen "A"!!!! Der Morgen begann kühl, als wir Kolasin verließen und uns sofort auf den Weg in die Berge machten. Kleine Straßen, aber der Untergrund nicht besonders toll, aber trotzdem machten wir uns auf den Weg zum Gipfel des Prevoj Tresnjevik. Von dort aus ging es in die Wildnis und plötzlich sind wir auf Schotterpisten, die dann in einige steile und felsige rutschige Abfahrten übergehen - nicht gerade das, was wir erwartet hatten!! Aber wir fuhren weiter, wenn auch langsam, und machten uns schließlich auf den Weg nach Andrejevica, wo wir für einen Kaffee und eine wohlverdiente Pause einkehrten. Von dort aus sind wir wieder auf dem Rollfeld und machen uns auf den Weg nach oben, bis wir die kosovarische Grenze erreichen, wo wir eine Versicherung abschließen müssen. Aber die Überfahrt ist schnell und wir machen uns auf den Weg und machen dann eine Mittagspause. Am Nachmittag machen wir eine kurze Fahrt nach Bajram Curri und von dort aus geht es durch das Valbona-Tal hinauf. Die Straße ist ziemlich glatt, aber es gibt keinen Verkehr und wir machen wirklich ein gutes Tempo und haben Spaß, bis die Straße schließlich endet. Der Himmel ist grau, also machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel, nur auf dem Weg dorthin trifft es einen Regenschauer. Sebastian begrüßt uns mit einem Stiefelbier und dann lächelt es rundum. Es war ein langer, harter Tag, aber am Ende einer der besten der Tour bisher.......
100km Kurven. Damit ist eigentlich alles gesagt zu unserem heutigen Tag. Es war ein Fest. Kurz nach Bajram Curri ging es mit dem wilden Bergpass los, welcher uns bis an die Kosovarische Grenze bringen sollte. Welch ein Tanz. Zwischendurch genossen wir kurz einen kurvenfreien Kaffee und schon ging es weiter. Bei milden 34° machten wir eine Mittagspause mit Blick auf den riesigen Stausee. Adriatische Gefühle kamen auf. Nun war es nur noch eine kurze Grenzüberfahrt und hinein ins lebhafte Prizren. Der Nachmittag wurde für Spaziergänge und Kaltgetränke am Fluss genutzt. Es war ein weiterer hervorragender Tag!
Als wir Prizren verlassen, ist es ein weiterer schöner sonniger Tag, aber am frühen Morgen immer noch schön kühl. Es ist eine Mischung aus Straßen, auf dem Weg zur nordmazedonischen Grenze - Baustellen, Schotter, etwas neuer Asphalt und einige alte rutschige Sachen. Wir fahren meist auf kleinen Nebenstraßen durch den Wald und es gibt nicht so viel Verkehr, obwohl es Samstag ist. Wir erreichen die Grenze und überqueren die Grenze ohne Probleme, aber der Van hat einige Papierprobleme und muss nach Skopje. Wir halten in Tetovo, um uns die bunte Moschee dort anzusehen und eine kurze Mittagspause einzulegen. Danach noch ein paar schnelle Mautstraßen, dann geht es hinauf zu einer Schleife um den Mavrovo-See. Die Straßen hier sind viel besser und wir können wirklich ein bisschen Spaß haben. Der späte Nachmittag kommt und wir haben einige Autobahnen zu bewältigen, von denen einige aufgrund der schweren LKW-Nutzung in einem schrecklichen Zustand sind. Wir kommen schließlich in Ohrid an und beenden den Tag mit einem wohlverdienten kühlen Bier auf der Terrasse mit Blick auf den See.
Wir starteten in den Tag mit ein wenig Kultur, denn das soll auch mal sein. Nach etwas Regen über Nacht waren die Straßen noch nass und so war es sinnvoll erst einmal in die Altstadt zu fahren. Hier konnten wir einige orthodoxen Kirchen bestaunen und die sonntagliche Ruhe genießen. Kurz darauf ging es hinüber zum Prespasee durch den sehr schönen Nationalpark zum ersten Kaffeestop. Von hier führten kleine Straßen durch Apfelplantagen.
Wir fanden bei nun schon wieder heißen 31° einen lokalen Mittagsstop und genossen einige Grillspezialitäten im Schatten.
Der Nachmittag führte uns zunächst über Landstraße und schlussendlich aus Ermangelung von Alternativen über den Highway bis nach Skopje. Wir waren im Orient angekomen. Das war nun deutlicher zu spüren, als je zuvor auf unserer Reise.
In Skopje hat es über Nacht geregnet und die Vorhersage für den Tag ist nicht gut. Albert zieht seine Regenkleidung an, bevor wir losfahren, und fungiert als unser Talisman, d.h. wenn er sie anhat, wird es nicht regnen! Wir nehmen die Autobahn aus Skopje heraus, um den morgendlichen Verkehr zu verpassen, und nach etwa 20 Minuten fahren wir wieder auf den Landstraßen zur serbischen Grenze. Einige der Straßen sind ziemlich einspurig, aber nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir den kleinen Grenzübergang und fahren nach Serbien. Nach ein paar Kilometern halten wir an einem orthodoxen Kloster, um uns umzusehen und eine kurze Kaffeepause einzulegen. Danach sind wir wieder auf den Landstraßen und sie werden allmählich besser und wir haben großen Fahrspaß. Wir machen einen Zwischenstopp am Vlasinasee zum Mittagessen und Albert kann seine Regenkleidung ausziehen - kein Regen außer ein paar Tropfen und Mission erfüllt Nach dem Mittagessen haben wir mehr vom Gleichen - kleine Nebenstraßen, die sich durch die Wälder schlängeln, kaum Verkehr und nur mit ein paar Dörfern durchsetzt und es fährt sich wirklich von seiner besten Seite. Wir fahren nach Nis und feiern unseren Tag in der Bar - es war wirklich wieder ein großartiger......
Ein langer Tag steht bevor. Heute ging es nach Belgrad bei schon spürbar herbstlicher Färbung der Wälder. Wir kamen zügig raus aus Niš und konnten bei noch angenehmen Temperaturen Strecke machen. Ein entspannter Swing bis zum Cafestop an einem schönen Platz mit Kastanien. Typisch Serbisch.
Danach ging es nördlich weiter bis zur Donau. Ein Teil fuhr weiter zum Eisernen Tor, der andere schonmal zum Mittagessen und zwischentanken.
Der Nachmittag führte uns dann noch an der alten Wehranlage vorbei und ab auf die Autobahn hinein in die rush hour Belgrads. Gekonnterweise haben wir uns nicht verloren und kamen geschlossen am Hotel an, wo ein Fahrzeuglift unsere Bikes in den gesicherten Keller transportierte. Adventure Tour halt. Die rooftop bar war dann auch sehr willkommen und das Essen war hervorragend.
Nun....der heutige Tag erwies sich als ein Tag mit 2 Hälften.....oder eigentlich 4 Vierteln! Heute morgen war es ein wunderschöner, wolkenloser, sonniger Tag, etwa 19 Grad, perfekt zum Fahren. Autobahn aus Belgrad heraus, Verkehr....viel Verkehr......Straßenarbeiten.....mehr Verkehr....endlich kommen wir an der Festung Petrovardin an....nichts, was man über diese Morgenfahrt schreiben könnte! Nach einer kurzen Kaffeepause geht es weiter, aber schon bald sind wir im Fruska Gora Nationalpark und hier sind wir wieder auf dem, was wir mögen - kleine Straßen, die sich durch den Wald schlängeln und kein Verkehr. Zur Mittagszeit erreichen wir das Weingut Stari Podrum, wo wir gemütlich zu Mittag essen und einige von uns Wein zum Mitnehmen kaufen. Nach dem Mittagessen folgt eine etwas quälende Fahrt durch die kroatische Landschaft, auf der es nicht viel zu sehen gibt, außer 50 km/h Geschwindigkeitsbegrenzungen in den unzähligen Städten und Dörfern, durch die wir fahren. Schließlich halten wir für einen Kaffee in Dakovo und es wird diskutiert, ob wir auf der normalen Route bleiben oder den schnelleren Weg zum Hotel über die Autobahn nehmen. Letztendlich siegt die normale Route und was für eine großartige Entscheidung, wie sich herausstellt! Die kurvenreichen Straßen mit dem schönen neuen, von der EU gesponserten Asphalt, auf dem wir den Tag ausklingen lassen, lassen alle Spinnweben verschwinden. Ein breites Grinsen auf allen Seiten und noch genug Zeit für ein schnelles Bier vor dem Abendessen
Heute ging es pünktlich los. Etwas frisch war es noch am Morgen, aber dafür wurden wir schönem Morgenlicht belohnt. Über kleine Straßen zwischen den Feldern und Weinbergen entlang ging es für uns in Richtung Nordwest raus. Der erste Stop war das Lipizaner Gestüt. Hier konnten wir einige dieser schönen Tiere anschauen. Eine weitere halbe Stunde später kamen wir zu einem denkwürdigen Ort. Dem Mahnmal des KZ Jasenovac. Mit leicht getrübter Stimmung fuhren wir weiter zum Lunch, wo uns William schon erwartete.
Der Nachmittag hatte noch einige kleine Straßen entlang des Save Flusses und schöne Dörfer zu bieten. Außerdem einen kleinen Spaziergang um die Sisak Wehranlage. Daraufhin machten wir uns zügig auf nach Zagreb und kamen alle sicher und erfolgreich an. Eine eindrucksvolle Tour neigt sich dem Ende.
Am Abend unternahmen wir noch eine kleine Erinnerungsreise und konnten die letzten 14 Tage noch einmal Revue passieren lassen.