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CJA2302 Die herbstlichen Geheimnisse Japans

Montag, 20. November 2023 | Angela | Asien

In der Boxengasse des Motegi Twin Rings
Im Buddhismus ist der Drache dem Element Wasser zugeordnet.
Shirakawago
Mitsuke Island
Fußbad auf Mikatagoko
Die Burg Himeji
Japanische Farbenpracht
Mt. Fuji
Tokios Skyline bei Nacht

Japan im Frühling während der Kirschblütenzeit zu bereisen ist schon eine atemberaubende Erfahrung. Und persönlich dachte ich, diese Erfahrung könnte nicht mehr übertroffen werden.

Japan während der Momiji zu bereisen, der Zeit in der sich die Blätter bunt färben, verleiht dem Ganzen jedoch eine mindestens ebenso berauschende Komponente.

Während man es im Frühling empfindet, als würde man durch eine Märchenwelt fahren, so kommt es einem jetzt im Herbst so vor, als würde man durch die Farbpalette eines Malers fahren.

Während der nächsten 14 Tage werden wir eine große Runde auf Japans Hauptinsel Honshū drehen. Von Tokio aus entdecken wir Städte wie Himeji, Kyoto Kusatsu und Nikko.

Tag 2 - von Tokio nach Shimoda

Ausnahmslos jeder in unserer internationalen Gruppe steht schon voller Vorfreude in den Startlöchern. An unserem ersten Fahrtag nutzen wir die Autobahn, um entspannt aus der Riesenmetropole Tokio hinaus zu kommen. In der Nähe Yokohamas, an der Küste befindet sich die kleine Insel Enoshima. Wir besuchen den dortigen Schrein und Tempel und genießen dabei ein erfrischendes Eis. Danach geht es weiter zur bekannten Mazda und Izu Skyline und zur Ashinoko und Hakone Skyline. Auf unzähligen Kurven genießen wir die schöne japanische Landschaft. Der heutige Fahrtag endet in Shimoda auf der Halbinsel Izu, in einem tollen Hotel hoch oben auf einem Felsen.

Dimitrio und Panos, die beiden Brüder aus Griechenland.
Zusammen schnauften wir die vielen Treppen zum Tempel hinauf.
Natürlich gibt es auch in Japan Eis. Am meisten gefragt ist Grünteeeis.
Gestärkt mit Eiscreme sausen wir die Mazda Skyline hinauf
Panos auf Hochtouren
Gruppenfoto mit Mt. Fuji im Hintergrund (from left to right): Panos and Dimitrio (Greece), Mike (USA), Jens (Germany), Francesca and Scott (USA), Salome (Germany), Patti and Steve (USA)
Am Ende des Tages fuhren wir mit dem Sessellift auf den Mt. Omuro. Hier oben kann man einmal um den Krater des längst erloschenen Vulkans laufen und dabei atemberaubende Aussichten auf die Küste und die Berge genießen.
Mönchsfiguren mit einem Schal um den Hals - ein typisches Bild in der japanischen Landschaft
Salome und Jens hatten großen Spass, mit dem altmodischen Sessellift zu fahren.
Mit dieser Aussicht klingt unser erster Fahrtag aus.

Tag 3 - von Shimoda nach Yamanakako

Ohaio gosei mas - Guten Morgen auf japanisch! Und so ist es auch, die Sonne scheint bereits und schickt uns schon früh aus den Federn. Das ist auch gut so, denn wir haben auch heute einiges vor. Wir schrauben uns Motorradfahrend auf der spiralförmig verlaufenden Straße über zwei Stockwerke nach oben und fahren dann auf kleinsten und kurvigsten Sträßchen weiter durch die japanischen Wälder. Bereits bei unserer ersten Pause heute Morgen bekommen wir Japans heiligen Berg zu Gesicht. Wow, welch tolle Aussicht! Gepaart mit Vorfreude, denn nach der folgenden Fahrt über die Ashinoko Skyline werden wir diesen  Tag mit einer Fahrt auf den Mount Fuji beenden.

Ich bin sicher, hier steht "bitte hier für ein Foto halten"
Entlang der kurvigen Strecke, die sich über die Izu Halbinsel erstreckt, poppt immer wieder Mount Fuji vor unserer Kamera auf.
Es bieten sich uns unzählige Fotogelegenheiten entlang der Strecke. Man könnte buchstäblich in jeder Kurve anhalten.
Die Bäume entlang der Straße entschleunigen uns mit ihrer Farbpracht. Und jedem von uns kam ein andächtiges "Ohhhh Wow" über die Lippen.
Die Straße auf den Mount Fuji verläuft ungefähr auf halber Höhe des Berges hinauf.

Tag 4 - von Yamanakako nach Hamamatsu

Der heutige Fahrtag wird etwas für Freunde der schmalen und kurvenreichen Bergstraßen sein. Die meisten Menschen denken zunächst an viel Verkehr, wenn sie die Kombination Japan und Motorradfahren im Kopf haben. Das mag sicher auch für einige Gebiete Japans richtig sein. Die Realität auf unserer Tour liegt jedoch darin, dass wir mit unseren Motorrädern für einen Großteil des Tages in den bewaldeten Bergen des Landes verschwinden, die sich von Nord nach Süd quasi durch das Zentrum Japans ziehen. Dort lässt sich der wirkliche Fahrspaß Japans finden!

Morgenstimmung am Mount Fuji
Während unseres morgendlichen Kaffeestopps pflegte Panos internationale Motorradfreundschaft.
Es heißt, wenn man die Glocke läutet, dann wird einen die Liebe finden. Wir sind der Meinung, man kann nie zu viel Liebe bekommen
Unglaublich aber wahr: eines der interessantesten Gegenstände in Japan befindet sich an dem Ort, an dem jeder ein Meeting mit "Mr. Toto" hat
Größere Toilettenräume haben sogar einen Lageplan, an dem man sich vor dem Betreten orientieren kann.
In unserem heutigen Hotel wurde ein festliches Abendessen ausgerichtet. Dazu hat der Koch aus steif geschlagenem Eiweiß dieses schöne Bild "gemalt".

Tag 5 - von Hamamatsu nach Kumano

Heute morgen war frühes Aufstehen angesagt. Von Hammamatsu dauert es seine Zeit, bis wir am Cape Irago angekommen sind. Der Grund für unsere frühe Anreise ist die Fähre, die uns von dort auf die andere Seite nach Tobe hinüber bringt.

Von Tobe aus fahren wir zunächst auf dem Pearl Road Drive entlang der Küste weiter. Das Mittagessen in dem typisch japanischen Restaurant erfreut jeden von uns. Es schmeckt einfach lecker. 

Leider beginnt es nachmittags stärker zu regnen, so dass wir leider von den kleinen Nebensträßchen zurück auf die Hauptstraße wechseln müssen und dann auf kürzester Strecke direkt in unser heutiges Hotel fahren. Das stört aber niemanden groß, denn es erwartet uns ein sehr schönes Hotel mit einem wunderbaren Onsen.

Wir warten auf die Fähre nach Toba.
Wir sind bereit, an Bord zu gehen.
Da steht "hier entlang fahren"
Auf kleinsten Sträßchen fahren wir weiter zum Toba Observation Deck
Unser Mittagessen nehmen wir in diesem kleinen Restaurant ein. Hier schmeckt das Essen einfach lecker.
Die Besitzerin des Restaurant freut sich, uns wieder zu sehen.
Weiter geht unser Fahrt nach Kumano. Unterwegs kommen wir an endlos vielen Reisfeldern vorbei
So sieht eine japanische Bushaltestelle aus.
Mike macht es riesigen Spass, auf den versteckten kleinen Landstraßen zu fahren.
In einem typisch japanischen Hotel, dem Ryokan, bekommt man eine Yukata als Bekleidung zur Verfügung gestellt. Sie ist super bequem und es interessiert hier niemanden, wenn man aussieht, als würde man im Pyjama herumlaufen. Hier ist das völlig normal.

Tag 6 - von Kumano nach Kyoto

Der heutige Tag ist dem Thema Religion in Japan gewidmet. In Japan dominieren Shinto und Buddhismus. Wir verlassen am Morgen Kumano und die Südostküste Japans um zunächst über die kurvenreiche Koya-Ryujin Skyline nach Koyasan zu fahren. Koyasan ist eines der größten spirituellen Zentren Japans. Aber dennoch ist es nicht überlaufen, da es sich ziemlich weit oben in den Bergen befindet, und nur wirklich Interessierte den Weg hierher finden.

Nachdem wir dort einige der Tempel besucht und zu mittag gegessen haben, fahren wir auf der Autobahn nach Kyoto. Wenn man unterwegs den Blick von der Autobahn umherschweifen lässt, wird einem bewusst, was man sich zuvor gar nicht vorstellen konnte: die beiden Städte Osaka und Kyoto sind so groß, dass weder Anfang noch Ende der beiden zu unterscheiden ist.

Hinter jeder Kurve taucht ein noch schönerer japanischer Ahorn auf. Das Farbenspiel ist einfach umwerfend schön!
Auf der Riujin-Koyasan Straße, perfekt zum Motorrad fahren gemacht.
Wir machen in Koyasan Halt fürs Mittagessen und zum Sightseeing. Hier gibt es so viele Tempel in den umliegenden Wäldern, dass man Tage hier verbringen könnte.
Fußweg zu einem der Schreine
Ein herbstlicher Ginkobaum
Tanken kann so einfach sein. In Japan wird man an der Tankstelle immer noch bedient.

Tag 7 - Rasttag in Kyoto

Auf Reisen mit Offenheit den Dingen zu begegnen lohnt sich immer. Dass dies stimmt, konnten wir am heutigen Rasttag unter Beweis stellen.

Wir verließen morgens kurz nach dem Frühstück unser Hotel im Norden Kyotos. Für unsere Gäste sind die Sehenswürdigkeiten hier alle neu. Aber auch wir wollten dieses Mal etwas Neues entdecken. 

In Kyoto gibt es den Goldenen Tempel. Wie wir festgestellt haben, gibt es tatsächlich auch einen Silberenen Tempel. Und diesen wollten wir natürlich auch kennenlernen. Vom Silbernen Tempel aus kann man im Anschluss auf dem 'Philosopher's Path' weiter Richtung Stadtmitte laufen.

Nach einer kurzen Taxifahrt kommen wir zum Ryozen Kannon, einem gigantischen Budda, und zum Kōdai-ji Tempel. An letzteren grenzt ein kleiner Bambuswald an, den wir natürlich auch durchstreift haben. 

Der krönende Abschluss des heutigen Sightseeingprogramms war unser Besuch des Nishiki Markts, zu dem wir über das Gion Viertel gelaufen sind, dem Viertel, in dem die Geishas zu Hause sind. Dort fanden wir eine sehr schöne Überraschung: Wir wollten unbedingt wissen, wass genau es denn mit so einem Streichelcafé auf sich hat und sind direkt an einem vorbeigekommen. Was für eine schöne Erfahrung!

Fürs Abendessen hat der Großteil der Gruppe ein Teppanyakirestaurant gewählt.

Im Gegensatz zum Goldenen Tempel, der tatsächlich eine goldene Beschichtung hat, ist der Silberpavillion "nur" weiß. Der Shogun, der den Tempel erbaut hat, wollte ihn in Silberfolie hüllen lassen. Daher der auch der Name. Allerdings ist diese Beschichtung nie durchgeführt worden. Dennoch ist es ein absolut sehenswerter Tempel, der von einem perfekt gepflegten Garten umgeben ist und auf seinem Rundweg tolle Aussichten auf Kyoto und den Tempel offenbart.
Moos ist in Japan allgegenwärtig. Ganz besonders natürlich in Gärten wie dem des Silberpavillions.
Und auch hier im Tempelgarten gibt es viele japanische Ahornbäume, die sich derzeit von ihrer bunten Seite zeigen.
Der große Buddha - der richtige Name dieses Exemplars is "Ryozen Kannon"
Im Inneren des Buddhas gibt es verschiedene Statuen, welche die jeweiligen Sternzeichen nach dem chinesischen System darstellen
Gleich neben dem Bhudda fanden wir den Ruhe spendenden Kodai-ji-Tempel. Er befindet sich etwas weiter südlich vom Silbertempel.
Kodai-ji Tempel
Und auch hier bieten sich natürlich unzählige Kodakmomente in allen Farbschattierungen.
Natürlich wäre schön, eine echte Geisha zu treffen und mit ihr zu parlieren. Das ist allerdings selbst in Kyoto schwierig, wenn man sich nicht gleich eine Geisha buchen will. Diese hübschen jungen Damen, die sich das Geisha-Outfit nur geliehen haben, gaben uns jedoch bereits eine recht gute Vorstellung davon.
Jeder Tempel, der auch einen Garten hat, zieht Menschen an, die eine Münze für gute Wünsche werfen.
Direkt in der Tempelanlage befindet sich auch ein kleiner Bambushain.
Jens und Salome genießen den Bambuswald, den Tag und überhaupt ... die ganze Tour und das ganze Land
Nach so viel Laufen darf es gern auch mal eine Rast sein. Hier gibt es Matchatee.
Auf dem Weg zum Nishiki Markt begegneten uns noch mehr "Freizeitgeishas"
Der etwas andere Strommast...
Ich wollte schon immer wissen, was an dieser japanischen Modeerscheinung des Pet Cafés dran ist.
Hier im Nishiki-Markt sind wir direkt fündig geworden. Und mit den kleinen Schweinchen auch ziemlich ungewöhnlich.
Da viele Japaner aufgrund ihrer sehr kleinen Wohnungen keine Haustiere halten können, dennoch aber gerne welche hätten, haben sie dieses Manko mit den Tiercafés behoben. Eine tolle Sache, wie wir finden. Die Cafés selbst sind sehr klein und haben nur wenige Tiere. Daher wechselt man etwa alle halbe bis eine Stunde.
Später gingen die meisten von uns fürs Abendessen in ein Teppanyaki restaurant

Tag 8 - von Kyoto nach Himeji

Nach unserem Rasttag in Kyoto sind wir gut ausgeruht und wieder am Start. Wir setzen unsere Motorradtour durch Japan zu unserem nächsten Ziel fort: Himeji Stadt. Der Grund, warum wir dort früh ankommen wollen, ist die dortige Burg Himeji Castle. Sie wird auch "Die Weiße Reiher Burg" genannt.

Auf dem Weg dorthin wollen wir aber nicht nur Kilometer fressen, sondern auch ein paar schöne Kurvenstrecken entdecken. Nördlich von Kyoto bieten die abgelegenen schmalen Waldstraßen einen guten Kompromiss zwischen Motorradfahren und so viel wie möglich von Japans Kultur sehen zu können.

Steve und Pati aus USA auf ihrer Ducati Multistrada V4
Auch hier treffen wir wieder auf jede Menge bunt gefärbter Bäume
Unser Mittagsstopp bietet eine Vielzahl kleiner, mit Liebe zum Detail dekorierter Kuriositäten.
Panos aus Griechenland, Salome aus Deutschland und Mike und Francesca aus USA genießen die Sonne vor unserem kleinen Restaurant
In Japan leben viele ältere Menschen, die immer noch einer Arbeit nachgehen. Wir kommen immer wieder zu dem Restaurant dieses sehr freundlichen Ehepaares. Sie haben ein ganz besonderes Restaurant
Wir kamen rechtzeitig in Himeji an und unser Besuch der Burg Himeji hat sich gelohnt
Nachdem wir die Burg besichtig haben, laufen wir über den Markt wieder zurück zu unserem Hotel.
Sich anzuschauen, was es in japanischen Läden so alles zu kaufen gibt, scheint sich zu einem Sport in dieser Gruppe entwickelt zu haben. Kein Wunder, es ist ja auch alles so interessant anzusehen.

Dieses Foto zeigt zum Beispiel mit Moji ummantelte Früchte. Moji ist wie eine Art Gummibärchen, nur aus Reis gemacht
Typisch japanische Papierlampen

Tag 9 - von Himeji nach Awara

Wir machen uns bereit für einen langen Fahrtag, an dem es hauptsächlich fahrerische Highlights zu erleben gibt. Wir sind schnell aus Himeji draußen und wechseln auf schnellstem Wege von der Südostküste an die Nordwestküste Japans.

Nach dem Mittagessen fahren wir die kurze Passstraße hinauf zum Parkplatz der Mikata 5 Lakes. Von hier aus geht es mit einem kleinen Sessellift ganz hinauf auf die Spitze des Berges. Was man vom Parkplatz aus gar nicht vermutet: Von hier oben aus hat man eine fantastische 360° Rundumsicht auf die 5 unterschiedlich gefärbten Seen, die der Passstraße ihren Namen geben. Aufgrund ihres unterschiedlichen Salzgehaltes fällt auch die Farbe des Gewässers unterschiedlich aus.

Den Rest der zweiten Tageshälfte fahren wir entlang der schönen Küstenstraße vorbei an Fukui. Ein filmreifer Sonnenuntergang begleitet uns fast bis zu unserem Hotel in Awara.

Die Frauenpower in unserer Gruppe: Salome, Francesca, Patti und Angela
Jens und Salome
Panos, Dimitrios und Mike klettern gleich in den Sessellift
Der Sessellift sieht ein wenig altertümlich aus. Für alle, die es weniger antik mögen, gibt es auch eine moderne Gondel daneben.
Patti ist immer guter Laune
Panos hat es auch nach oben geschafft
Rundblick über das Meer und die Miakta 5 Lakes
Viele Sehenswürdigkeiten sind der Liebe gewidmet. Am Gipfel der Mikata 5 Lakes gibt es zum Beispiel wieder eine Love-Bell.
Und auch dieser kleine Gebetstempel ist so gestaltet, dass Pärchen zusammen betten können - Platz dazu ist für jeweils einen auf jeder Seite.
Entlang der Küstenstraße stoßen wir auf Schneekrabbenfänger, die gerade ihre frische Ware verkaufen.
Ein typisches Bild entlang der Küstenstraße.
An diesem Aussichtsboot konnten wir natürlich nicht vorbei fahren, ohne ein Foto im Sonnenuntergang zu machen.
Im Hotel angekommen, haben wir uns wieder mit der bereitgestellte Yukata bekleidet. Der für Japan typische, bis ins Detail gepflegte Garten bot Mike, Salome und Jens das perfekte Setting für das perfekte Japanfoto
Wir könnten Mike einfach hier in Japan lassen, ohne dass jemand einen Unterschied erkennen könnte

Tag 10 - von Awara nach Nanao

Das einzig sichere am heutigen Morgen war, dass es noch für eine Weile weiter sehr stark regnen würde. Und weil wir wussten, dass unser heutiger Fahrtag ein kurzer sein würde, konnten wir das Hotel in Awara ganz entspannt etwas später verlassen. 

Zunächst stand der Besuch des bekannten Zenklosters in Eiheiji auf dem Plan, am Nachmittag dann - sofern es das Wetter erlaubt, werden wir über den einzig befahrbaren Strand in Japan brausen. Drückt uns die Daumen, dass es aufhört zu regnen.

In Japan kommt es nicht selten vor, dass man bei der Abreise persönlich verabschiedet wird.
Unser heutiges Highlight ist der Besuch des Eiheiji Tempels.
Hier wird die in Japan weit verbreitete Form des Zen Buddhismus gelehrt und praktiziert
Dass hier in Eiheiji Zen Buddhismus praktiziert wird, wird am Beispiel dieses Herrn offensichtlich: Kaum zu glauben, aber er schneidet jede Nudel einzeln !! Zum Glück ist es keine Massenproduktion. Er schneidet "nur" die Nudeln für die Soba im Restaurant nebenan.
Japanische Baustellen werden mit diesen knallig bunten Figuren "abgesichert"
Ziemlich offensichtlich in welchem Raum Japaner sitzen und in welchem Nicht-Japaner, oder?

Tag 11 - Rasttag in Nanao

Wir befinden uns in Nanao auf der Noto-Halbinsel. Wir haben hier heute unseren zweiten Rasttag auf Tour. Hier wollen wir unbedingt diese schöne Halbinsel mit dem Motorrad erkunden. Gleich morgens fahren wir entlang der Westküste nach Wajima. Dort besuchen wir einen kleinen traditionellen Betrieb, der Gegenstände wie Essschalen und -stäbchen, Tische uvm. mit dem natürlich hier vorkommenden Lack beschichtet.

Danach umrundeten wir weiter die Insel und besuchten die fotogenen Reisterrassen. Fast an der Spitze der Halbinsel hielten wir für ein leckeres Mittagessen. 

Den Abschluss der heutigen Rasttagsrunde bildete der Fotostopp bei dem riesigen Felsen "Mitsuke Island".

Im der Herstelllung des Laquerbetriebs in Wajima. Diese Reisschalen sind erst halbfertig
Diese Gitarre wird bestimmt super aussehen, wenn sie mit dem Laquer beschichtet ist
Dies ist ein Stück des Laquerbaumes, von dem die Flüssigkeit gewonnen wird
Das Endprodukt: Eine wunderschöne mit Lacquer beschichtete Reisschale
Man kann so gut wie alles mit Lacqer beschichten.
Weiterfahrt zu den Reisterrassen
Senmaida Reisterrassen
Jeder Fahrer ist so motiviert so viel wie möglich von Japan zu entdecken, dass die gesamte Gruppe die Rasttagsrunde gefahren ist.
Mike genießt jede Minute der Tour (O-Ton Mike)
Steven wollte es mal mit dem japanischen Bus versuchen. Der kam allerdings nicht und so fuhr er doch wieder auf der Ducati weiter
Steve und ...
... Adrian mit ihrer neuen Frisur
Diese Gruppe scheint ein besonderes Faible für die japanischen Automaten entwickelt zu haben. Es ist aber auch zu interessant herauszufinden, was man alles aus diesen Automaten hervorzaubern kann.
Nach einem weiteren schönen Fahrtag fahren wir über die kleine Insel Noto wieder zurück nach Nanao.

Tag 12 - von Nanao nach Hirayu

Frisch ausgeruht satteln wir am Morgen nach unserem Rasttag wieder unsere Stahlrösser und reiten weiter Richtung der Japanischen Alpen. 

Zu den niedrigeren Temperaturen gesellt sich am Morgen Regen, so dass wir uns zunächst für die kürzere Route entscheiden. Highlight des heutigen Tages sind die reetgedeckten Häuser Shirakawagos. Das Tal, das zu diesem Ort führt ist heutzutage auf einer gut ausgebauten Straße zu erreichen. Das war jedoch nicht immer so. Lange Zeit war dieses Gebiet nur unter erschwerten Bedingungen zu erreichen und sorgte für Abwanderung in größere Orte. Um zu verhindern, dass dieses Kulturgut verschwindet, wurden die Häuser Shirakawagos zum Weltkulturerbe erklärt. 

Unser heutiges Tagesziel Hirayu befindet sich bereits mitten in den japanischen Bergen.

Die Häuser mit ihren Reetdächern sind wunderschön anzusehen, gerade in der herbstlichen Zeit.
In diesem Haus befindet sich ein typisches Restaurant dieser Region. Hier essen wir zu Mittag.
Diese Treppe, die zu unserem Restaurant führt ist sicher „steinalt“
Motorradparkplatz auf japanisch. Wäre da nicht das Motorrad und das „P“ - keiner wüsste, was Sache ist

Tag 13 - von Hirayu nach Kusatsu

Die kühlen Temperaturen des Vortages und der Wetterbericht haben es uns schon erahnen lassen. Bestätigung fanden wir dann am Morgen, als wir die Vorhänge in unserem Zimmer aufzogen - hier oben in Hierayu hatte es über Nacht geschneit. Zwar nicht besorgniserregend viel, aber dennoch so viel, dass wir uns zunächst Gedanken darüber machten, die Abfahrtszeit etwas zu verschieben. Dies war schlussendlich aber gar nicht nötig, da alle Straßen frei und sehr gut befahrbar waren. 

Ganz im Gegenteil boten sich uns unterwegs immer wieder wunderschöne Aussichten auf die verschneite Landschaft.

Relativ zügig führe unsere Route über mehrere Tunnels hinunter ins Tal. Unser Highlight des Tages war der Besuch der Wasabifarm. Fast jeder kennt Wasabi. Er ist ein Verwandter des Meerrettichs und bringt beim Verzehr mindestens ebenso viel Schärfe in Nase und Stirn wie Meerrettich.

Auf kurvenreicher Strecke erreichen wir heute Kusatsu, den Ort Japans, der für seine heißen Quellen berühmt ist. Hier sprudelt das natürliche Vulkanwasser so heiß aus der Erde, dass der Ort von hohen Dampfsäulen umgeben ist.

Weiße Überraschung am Morgen
Die japanischen Gärten vermitteln sehr viel Ruhe. Man möchte am liebsten davor stehen bleiben und nur schauen. Je länger man verweilt, desto mehr unscheinbare Details fallen dem Betrachter ins Auge, die man beim Vorbeigehen gar nicht beachtet hätte.
In der Wasabifarm ist einfach alles mit Wasabi versetzt. Selbst diese Bratwurst. Wasabieis darf dabei natürlich auch nicht fehlen.
Ein zur Pflanzung vorbereitetes Wasabifeld.
Ein fast schon erntereifes Wasabifeld.
Die japanischen Alpen sind oberhalb von 1200 m Höhe schneebedeckt. Daher ist es heute für uns leider nicht möglich über die 2000 m hohe Mt. Shirane Road und zu den Schneeaffen zu fahren.
Unsere etwas frühere Ankunft lohnt sich, denn wir können vor dem Abendessen noch in den Ort Kusatsu gehen, um die heißen Quellen in der Ortsmitte anzuschauen. Sie sind das Wahrzeichen von Kusatsu. Natürlich riecht es ein wenig schwefelig. Das Wasser sprudelt hier mit ca. 90°C aus dem Boden. Tagsüber kann man die kunstvolle Darbietung der „Wasserwender“ bewundern. Dadurch wird das Wasser auf tiefere Temperaturen abgekühlt.

Tag 14 - von Kusatsu nach Nikko

Obwohl die Berge auch hier in Kusatsu ebenfalls schneebedeckt sind, denken wir keine Sekunde an Weihnachten und das Christkind. Dafür ist aber jeder Tag, den wir hier in Japan mit unseren Motorrädern verbringen dürfen, ein Geschenk.

Zunächst fahren wir heute Morgen wieder in tiefere Regionen. Selbst die Fahrt hinauf zu den beiden Vulkanen Mt. Haruna und Mt. Akagi bringt uns nicht mehr in so große Höhen, so dass das Wetter der beiden vergangen Tage im wahrsten Sinne des Wortes „Schnee von gestern“ ist.

Da die japanische Panoramastraße aufgrund des Schneefalls heute ebenfalls nicht befahrbar ist, begeben wir uns auf die alternative Route, die mit ihren extrem kurvigen Streckenabschnitten ein äußerst kurzweiliges Vergnügen bietet. 

Den Abschluss des heutigen Fahrtages bildet das Kurvenrondell in der Nähe des Chuzenji Sees. Der Traum eines jeden Motorradfahrers sind die beiden Strecken bergauf und bergab. Obwohl zweispurig, verlaufen die beiden Straßen jeweils nur in eine Richtung. Wir können uns also ganz unbeschwert und ohne Gegenverkehr voll aufs Fahren konzentrieren.

Mit diesem Christbaum als Hintergrund fühlt sich das Morgenbriefing in der Hotelllobby für den heutigen Tag auf dem Motorrad irgendwie skurril an.
Am Kratersee des längst erloschenen Vulkans Mt. Haruna
Das Faible der Japaner für Kitsch und ihren Hang, die Welt der Comics in die Realität zu projizieren ist schier unerschöpflich.
Auf dem Kratersee des Mt. Akagi, des zweiten, längst erloschenen Vulkans heute, befindet sich eine kleine Insel mit einem knallroten Tempel. Dieser überdachte Brunnen ist quasi das spirituelle Waschbecken, an dem der Besucher sich symbolisch die Hände und den Mund reinigt.
Auf den Gipfeln der umliegenden Berge lieg bereits eine dünne Schicht Schnee.
Buddhistische Steinsäulen wohin das Auge blickt.
Es ist schwierig, seine Kamera nicht irgendwohin halten zu wollen, um die vielen Momente und für uns exotischen Dinge festzuhalten …
… so wie diese Figur einer Geisha, die zweifelsohne (wenn auch kitschig) einfach zu unserem Bild von Japan dazu gehört.
Dies ist der Teil der zweispurigen Einbahnkurvenstrecke, der wieder ins Tal führt. Eine Traummotorradstrecke.

Tag 15 - von Nikko zurück nach Tokio

Unser letzter Fahrtag ist angebrochen, was aber natürlich nicht bedeutet, dass wir schnurstracks nach Tokio zurückfahren würden. Natürlich gibt es auch am letzten Tag unserer fantastischen Tour durch Japan noch einiges zu sehen und zu erleben! 

Man glaubt es kaum, aber heute Morgen finden wir uns direkt nach der Ausfahrt unseres Hotels auf einer der schönsten Fahrstrecken wieder, die mit lauter japanischen Ahornbäumen gesät ist. Obwohl die kurvenreiche Bergstraße dazu einlädt, möchten wir gar nicht so schnell fahren. Die Farbenpracht noch einmal an uns vorbei rieseln zu lassen, ist einfach zu schön.

Die anschließende inoffizielle Rennstrecke, bekannt aus dem Initial D Anime Comic, ist ein Leckerbissen für den begeisterten Motorradfahrer. Fahrerisches Geschick ist hier gefragt. 

Über Nebenstraßen gelangen wir nach Motegi. Hier besuchen wir die berühmte Doppelrennstrecke Motegi Twin Ring. Eine geführte Tour durch den Tower und die Boxengasse gibt unserem Besuch den besonderen Touch. Wir erfahren, dass die Teams, die sich gerade in den Paddocks befinden, normalerweise niemanden hinein lassen. Aber für uns machten sie eine Ausnahme und wir durften die Boliden exklusiv und ganz aus der Nähe betrachten! Was für eine Ehre! Wir waren alle höchst begeistert!

Abschließend warfen wir natürlich noch einen Blick in die Honda Collection Hall, die sich ebenfalls auf dem Gelände der Rennstrecke befindet.

Im Herbst wird es zwar relativ früh dunkel in Japan. Wer hätte gedacht, dass gerade diese Tatsache (die wir sonst vermeiden) uns den vermutlich spektakulärsten Zieleinlauf bieten würde, den man sich wünschen kann. Allein Tokios Skyline im Sonnenuntergang zu sehen, war schlichtweg der Hammer! Als aber dann noch Mount Fuji im Abendrot hinter den Wolkenkratzern auftauchte, waren wir komplett hin und weg! All dies während wir im zwar dichten, aber äußerst ordentlich verlaufenden Verkehr in die größte Metropole der Welt zurückkehrten. Leider konnten wir diese Szene während der Fahrt nicht per Foto festhalten. Dies bleibt somit eines der zu entdeckenden Geheimnisse für alle, die zukünftig diese unglaubliche Tour erleben möchten.

Auf der Passhöhe dieser, mit Ahornbäumen gesäumten Bergstraße entdecken wir eine unerwartete Überraschung. Hier gibt es tatsächlich ein Hotel mit dem Namen Edelweiss - allerdings kein Bikerhotel, sondern ein Skiresort
Im Sonnenlicht färbe sich dieser japanische Ahorn in einem so knalligen Rot, dass die Landschaft dahinter aussah, wie ein kolorierter Scherenschnitt.
Wir sind am Motegi Twin Ring angekommen und schnuppern ein wenig Rennluft
Steve fühlt sich am Motegi Ring pudelwohl
Überall an der Rennstrecke sind Kameras installiert, die das Renngeschehen detailliert festhalten. Auf den vielen Monitoren im Kontrollzentrum kann dadurch jede kleinste Szene während eines Rennens festgehalten und dokumentiert werden. Selbst den Parkplatz unserer Motorräder haben sie genau im Blick
Unser Exklusivbesuch in der Boxengasse.
Steve und Patti sind begeisterte Moto GP Fans. Der Besuch der Boxengasse war für die beiden das Höchste!
Um zur Honda Collection Hall zu gelangen, fuhren wir einmal um, bzw. durch die Rennstrecke.
Die motivierten Anfänge von Honda
Die Begeisterung für Rennen - sowohl mit Autos als auch mit Motorrädern - ist deutlich zu spüren.
In der Honda Collection Hall befinden sich sämtliche Fahrzeuge, die Honda jemals gebaut hat.
Unsere Hammertour durch Japan beendeten wir mit einem leckeren Abschiedsdinner mit Blick auf Tokios Rainbow Bridge ...
... und mit einem Abschiedsdrink in der Bar im 30. Stock unseres Hotels.
Mit dieser vorweihnachtlichen Stimmung vor unserem Hotel in Tokio verabschieden wir uns. Vor gut zwei Wochen kannten wir uns noch nicht, aber durch die gemeinsamen wunderbaren Erlebnisse und das gemeinsame Motorradfahren sind wir auf dieser Tour zu Freunden geworden.

Vielen lieben Dank für die einmalig schöne Zeit mit euch! Es war mir eine große Freude, die Geheimnisse Japans mit euch zu entdecken!
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Salome
Montag, 29. Januar 2024 um 00:21

Hi Angela,
Japan was just great and we are still talking a lot about our great group and wonderful time on our ride there. A gorgeous area to travel by motorcycle!!! We still remember the wild ape couple
Salome
Montag, 29. Januar 2024 um 00:19

Hi Angela,
Japan was just great and we are still talking a lot about our great group and wonderful time on our ride there. A gorgeous area to travel by motorcycle!!! We still remember the wild ape couple
Michaela Achatzi
Freitag, 10. November 2023 um 06:58

Hallo Angela
Hello Adrian
Oh nice to see you in Japan
Looks amazing
The colors unbelievable.
I think the autumn It’s also nice
Best wishes
Michaela
Angela de Haan
Freitag, 10. November 2023 um 10:43

Hello to New Zealand, Michaela.
Thanks for your message, it is indeed very beautiful in autumn, too.
Safe rides, Angela
Diane & John
Dienstag, 7. November 2023 um 15:08

Hi Angela,
Arigato for your most excellent blog. Your beautiful photos are making me super excited for next spring's e-bike tour.
Hoping our paths will cross again on another tour. All the best,
Diane
Angela de Haan
Mittwoch, 8. November 2023 um 15:27

Hi Diane,
Thank you for your lovely message. It is so nice hearing from you. Oh I am sure you will love it here in Japan !!
Best wishes from Himeji, Angela
Suzanne
Dienstag, 7. November 2023 um 13:09

Kon'nichiwa! Japan at it's best in Fall, thank you for sharing. Best regards to all
Angela de Haan
Dienstag, 7. November 2023 um 14:20

Konichiwa Suzanne,
Thanks for your lovely comment. It is absolutely stunning here in Japan.
See you soon, best regards from Kyoto.
Angela

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