Montag, 22. April 2024 | Daniel Neuner / Thomas Fellechner / Michael Stegmayr | Afrika
Die Bikes sind wohlbehalten hier in Malaga angekommen und das Tourguideteam, bestehend aus Thomas, Michael und Daniel, ist bereit unsere Gäste heute Abend auf dieser atemberaubenden Tour durch Marokko begrüßen zu dürfen.
Wir starten in Malaga, ganz im Süden Spaniens, aber schon am ersten Tag werden wir mit der Fähre nach Afrika übersetzen, wo unser eigentliches Abenteuer beginnt.
In den nächsten zwei Wochen werden wir dann in das vielfältige Königreich Marokko eintauchen, wo wir nicht nur mit den Landschaften des Atlasgebirges und der Schönheit der Wüste in Berührung kommen, sondern auch reichlich Gelegenheit haben werden, so lebendige Städte wie Marrakesch und Fez zu erkunden.
Mit 17 Gästen und 3 Tourguides aus insgesamt 5 verschiedenen Ländern wird es auf dieser Tour neben den faszinierenden Landschaften und dem Motorradfahren sicherlich auch viel Unterhaltung geben und wir freuen uns schon auf die spannenden Gespräche.
Alles in allem wird es sicher für alle eine unvergessliche Reise durch den Norden Afrikas werden und wir freuen uns schon jetzt darauf, unseren Gästen in den nächsten zwei Wochen den Zauber Marokkos näher zu bringen.
Bleiben Sie also auf dem Laufenden
Thomas, Michael und Daniel
Guten Morgen Malaga, unser erster Fahrtag steht an. Und pünktlich zu diesem ist der Saharastaub, welcher die letzten Tag den Himmel eingetrübt hat, Der Tag beginnt unter blauem Himmel. Nach einem kurzen Briefing geht es Auch schon los. Wir haben keine Zeit zu verlieren denn wir haben eine Fähre zu erwischen. Also starten wir zunächst, recht unspektakulär, auf die Autobahn. Angekommen im Hafen von Algeciras. haben wir Zeit für einen Kaffee bevor wir dann in den Bauch der Fähre Rollen. Vorbei am Felsen von Gibraltar geht es unserem Ziel Entgegen Afrika, genauer gesagt Ceuta. Lange werden wir hier aber nicht bleiben denn auf uns wartet eine Grenze in eine andere, für uns exotisch anmutende Welt. Der Grenzübertritt geht einigermaßen Flott vonstatten. Und nach einiger Zeit heißt es "Willkommen in Marokko". Wir fahren entlang der Küste weiter ins Land hinein, wo wir uns ersteinmal einige Dirham, Simkarten und einen ersten Marokkanischen Kaffee besorgen. Das Treiben auf den Straßen, die Gerüche, die Architektur, alles ist irgendwie anders als wir es gewohnt sind. Wir biegen ab in richtung Rif Gebirge.... und Gebirge bedeutet?....richtig Kurven. So klettern wir also hinauf bis wir unser Ziel des heutigen Tages erreichen, Die Blaue Stadt. Hier bekommen wir nicht nur einen Faszinierenden ersten Eindruck der Kultur dieses Landes, sondern auch ein gutes Beispiel dafür das Straßenverkehr in Marokko anders Funktioniert als wir es gewohnt sind
Ein echtes kleines Abenteuer
Wir verlassen die heilige Stadt Chefchauen, die Ausländern unter Androhung der Todesstrafe über Jahrhunderte versperrt war und fahren durch den ehemaligen, spanischen Teil Marokkos.
Kurvige Landschtraßen bringen uns durch eine wunderschöne Gegend nach Volubilis, eine archologische Stätte und seit 1997 UNESCO Weltkulturerbe.
Bereits seit der Jungsteinzeit bewohnt, zu Zeiten Karthagos als Siedlung und von den Römern zur Hauptstadt der Provinz Mauretania Tingitana ausgebaut.
Nach dem Besuch der Ausgrabungsstätte und einem kleinen Mittagessen führen uns die kurvigen Strecken durch Meknes nach Ifrane.
Die Stadt im mittleren Atlas ist ein beliebter Wintersportort und wird auch als Somnmerfrische immer beliebter.
Das Klima und die Architektur lässt eher auf eine Stadt in den Alpen, als in Afrika tippen.
Wir verlassen Ifrane nach einem Kaffestop und begeben uns zu unserem Tagesziel, der Stadt Azrou.
Das Marokko viel mehr zu bieten hat als trockene Wüstenlandschaften, wussten wir ja schon von den ersten Tagen die wir hier verbringen durften. Allerdings überrascht es uns doch immer wieder, wie abwechslungsreich die Landschaft in diesem nordafrikanischen Land doch ist.
Gleich nach unserem Start heute morgen fuhren wir nur ein paar Kilometer und standen plötzlich mitten in einem wunderschönen Zedernwald mit bis zu 40 Meter hohen Bäumen. Die Bäume waren allerdings nicht der Grund wieso wir diesen kleinen Umweg genommen haben, sondern die dort wohnenden Berberaffen, die einzige Makakenart außerhalb Asiens. Diese sind nicht nur putzig anzusehen, sondern auch äußerst zutraulich und haben auch keine Hemmungen, sich einer Gruppe Motorradfahrern zu nähern und mal zu kucken ob diese nicht etwas zu essen für sie mitgebracht haben.
Anschließend fuhren wir duch eine wunderschöne gebirgige Landschaft weiter nach Khenifra wo und ein oppulentes marokkanisches Mittagessen serviert wurde.
Danach teilte sich die Gruppe auf und ein kleiner Teil wählte die entspannte Route zu unserem heuten Hotel in Bin El Ouidane. Der Rest der Truppe entschied sich dafür, die anspruchsvollere Route auf der anderen Seite des Gebirges zu nehmen und wurde dafür mit noch mehr schönen Kurven belohnt.
Ein neuer Tag im Paradies bricht an. Als wir morgens auf unseren Hotelbalkonen stehen, ist die Landschaft in das Warme Licht der eben erst Aufgegangen Sonne getaucht. Nach einem Kurzen Briefing geht es auch schon los, Wir fahren zunächst entlang des Bin El-Ouidane Stausees. Und danach weiter richtung Westen. Die Straßen winden sich entlang der Roten es geht auf und ab bis wir schlieslich Ouzoud erreichen. Das bedeutet in der Sprache der Berber zwar Olive aber dafür sind wir nicht gekommen, hier gibt es wie man sagt den wohl schönsten Wasserfall Marokkos zu bestaunen. Auf einer kleinen Terasse direkt am Wasserfall genießen wir entspannt einen Kaffee. Einige von uns gehen mit einem Führer auf eine kleine Wanderschaft um den Wasserfall in seiner ganzen Pracht zu bewundern. Ein paar neugierige Affen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Zurück auf den Bikes machen wir uns auf den Weg richtung Marrakesch. Wir geben uns die größte Mühe so lange wie möglich auf Nebenstraßen der Langweiligen Hauptstraße zu entgehen, was uns auch gelingt. Und so bekommen wir einmal mehr das echte Marokko zu sehen. Die letzten Kilometer nach Marrakesch sind wenig spektakulär aber wir entkommen ganz gut dem berüchtighten Verkehr dieser Metropole und kommen früh genug in unserem 5 Sterne Hotel an um noch eine Runde zu Schwimmen. Wir können es kaum erwarten diesen Magischen und für uns fremden Ort morgen näher kennenzulernen.
Heute ist Rasttag. Das bedeutet aber nicht, dass wir nur auf der Faulen Haut liegen. Immerhin sind wir in Marrakesch einer der berühmtesten Städte Marrokos. Bekannt ist Marrakesch unter anderem für den Djemaa el-Fna, den Platz der Gehängten und den verwinkelten Souk rund um diesen. Ein lokaler Führer führt uns durch das Labyrinth an Gängen und Gassen. Überall liegt der Duft von Gewürzen in der Luft. Links und rechts bieten Händler Waren aller Art feil. Darunter immer wieder traditionelles Kunsthandwerk. Dinge die man Zuhause nur sehr selten findet. Das verleit unserem Streifzug einen ganz besonderen Flair. Am Abend werden wir noch einmal zurück kehren um des exotische Treiben auf dem Djemaa el-Fna zur besten Zeit zu genießen, Abends.
Auch wenn wir eine tolle Zeit in der bunten Metropole Marrakesch hatten, ist es heute an der Zeit weiterzufahren und noch mehr von Marokko zu sehen.
Wir hatten auf dieser Tour bisher schon eine Vielzahl von unterschiedlichen Landschaften und heute wird es nochmals anders als alles was wir bisher gesehen hatten. Heute geht es nämlich in den Hohen Atlas, das höchste Gebirge Marokkos, das uns mit seinen Panoramen beeindruckt und uns zum ersten mal auf dieser Tour auch richtig hohe Bergpässe mit über 2000 Metern Höhe bietet.
Unser Ziel des Tages ist der kleine Ort Ait-Ben-Haddou, eines der letzten erhaltenen traditionellen Lehmdörfern in Marokko und auch die Filmkulisse von so bekannten Filmen wie Gladiatur und der Serie Game of Thrones.
Nachdem uns die Zeitumstellung nach dem Ramadan heute Nacht 1 Stunde Schlaf geraubt hat, stolpern wir zunächst alle etwas verwirrt durch die Flure unseres hübschen Hotels. Nach einem gemütlichen Kaffee und unserem morgen Briefing sind wir alle aber Hellwach. Das ist auch gut so denn heute gibt es viel zu entdecken, und verpasstes von gestern Aufzuholen. Unser erster Stop ist das Historische Aid-Ben Haddou, welches nicht nur wunderschön ist, sondern auch als Kulisse für etliche Filme verwendet wurde.... und da wir gerade so schön im Filmfieber sind statten wir auch gleich noch den Atlas Filmstudios einen Besuch ab. Wir haben die Berge hinter uns gelassen und fahren fast den ganzen Tag durch eine Wüstenlandschaft. Die Glitzerwelt von "Mollywood" ist da eine willkommene Abwechslung. Aber das eigentlich Highlight steht uns ja noch bevor. Die Dades Schlucht mit ihren bizzaren Felsformationen, Wunderschönen Aussichten, reizvollen Straßen Und dem in der Motorradwelt wohl berühmtesten Aussichtspunkt von Marrokko. Vor dieser Kullisse wartet Daniel mit einem Picknick auf uns. Frisch gestärkt erkunden wir dieses wunderschöne Stück Erde ganz individuell und in unserer eigenen Geschwindigkeit.
Unser Tag beginnt wie der Vorherige endete, bei bestem Wetter. Nach einem kurzen Briefing starten wir etwas früher als sonst, denn dieser Tag soll ein ganz besonderer werden. Unser erster Stop ist die Todra Schlucht. Und obwohl sie weniger berühmt ist als die Dades Schlucht ist sie nicht weniger beeindruckend. Bilder und Videos können diese imposanten Landschaft kaum bis gar nicht darstellen. Man muss einfach hier gewesen sein. Nachdem wir die Schlucht ganz entspannt auf eigene Faust haben erkunden können, geht es tiefer in die Wüste. Mitten im nirgendwo wartet Michael mit einem Picknick auf uns. Und so haben wir sogar ein kleines Stück Offroad zu bestehen. Zurück auf dem Asphalt spulen wir nun Kilometer um Kilometer ab. Die Landschaft wird immer karger und die endloss erscheinenden Steinwüsten links und rechts der Straße verwandeln sich immer mehr in ein Meer aus Sand. Willkommen in der Sahara. Angekommen in unserem Hotel, einem an eine Kashba angelehnten Ort, haben wir etwas Zeit um uns frisch zu machen. Denn später am Abend werden wir das zweite Highlight des Tages erleben. Pünktlich zum Sonnenuntergang reiten wir, wie die alten Berber, auf Kamelen durch die Wüste, Schlussendlich erreichen wir ein kleines Camp inmitten der Sanddünen. Denn hier werden wir die Nacht verbringen. Nach einem fantastischen Abendessen bewundern wir den klarsten Sternenhimmel den wir je gesehen haben und genießen die absolute Stille der Wüste. Was für ein Tag.
Der Tag beginnt in der Stille der Wüste. Eingebettet in die Sanddünen liegt unser Camp gar nicht soweit von unserem Hotel entfernt. Und während einige den Rückweg auf dem Kamel antreten, können andere behaupten sie sind durch die Sahara gewandert. Das können nicht viele Menschen von sich behaupten. Zurück im Hotel heist es Entspannen und genießen. Es gibt Pools, Sauna und Spa. Man könnte glatt vergessen das wir hier in der Wüste sind. Am Nachmittag steht noch etwas Action an. Wir fahren nocheinmal in die Wüste und Surfen die Dünen mit Quads und Buggys. Was für ein Spaß.
Gut erholt und voller unvergesslicher Eindrücke starten wir früh in diesen neuen Tag. Vor uns liegen heute über 400km aber auch der nächste Rasttag. Nach unserem Morgenbriefing und einer kleinen Fotosession mit küssenden Kamelen geht es auch schon los. Es geht nach Norden unser Ziel ist Fes, die kulturelle Haupstadt Marokkos. Doch um diese zu erreichen müssen wir die Wüste hinter uns lassen und erneut den Atlas überqueren. So spulen wir am morgen Kilometer um Kilometer ab, bis wir das Ziz Tal erreichen, in dessen Zentrum sich riesige Palmenplantagen befinden. Umrahmt wird die Szenerie von mächtigen kargen Felswänden. Ein Kontrast wie er größer nicht sein könnte. Über Namenlose Bergstraßen und durch von französischen Legionären gegrabene Tunnel geht es wieder hinunter ins Tal wo wir nach dem Mittagessen schier endlos gerade Straßen durchs Nirgendwo fahren bis wir endlich Boulemane erreichen. Dort erholen wir uns bei einem Tee oder Kaffee von den letzten Kilometern. Denn ab jetzt wird es noch einmal spannend. Bis kurz vor Fes warten nämlich herrlich geschwungene Kurven in einer immer grüner werdenden Landschaft auf uns. Ein toller Kontrast zu den kargen Fels- und Wüstenlandschaften der letzten Tage. Angekommen in Fes wagen wir uns in das Abenteuer Stadtverkehr, dem wir auf Umgehungs- und Nebenstraßen versuchen so gut wie möglich zu entgehen. Etwas später als sonst erreichen wir schließlich unser Ziel, ein 5 Sterne Hotel mit Blick auf die Metropole Fes.
Gestern haben wir die marokkanische Wüste verlassen und sind nach einem langen Fahrtag in der marokkanischen Metropole Fes angekommen. Heute legen wir hier einen Rasttag ein und Nutzen die Gelegenheit die älteste der vier Königsstädte Marokkos genauer zu erkunden.
Gegründet wurde Fes bereits im Jahr 789 und hat somit nicht nur eine lange, sondern auch eine sehr abwechslungsreiche Geschichte und viel Tradition zu bieten. Seit 1981 ist die Altsstadt von Fes UNESCO Weltkulturerbe, das alleine schon macht das Stadtzentrum einen Besuch wert.
In der engen und verwinkelten Altstadt könnte man Stunden verbringen und hätte wahrscheinlich trotzdem noch nicht alles Sehenswerte entdeckt. Daher haben wir einen lokalen Stadtführer engagiert, der uns die Besonderheiten der Stadt näher bringen wird.
Nach zwei Nächten in der pulsierenden Metropole Fes verlassen wir diese heute wieder und machen uns morgens auf den Weg in das kleine Städtchen Chefchauen, besser bekannt als die blaue Stadt, in der wir vor knapp zwei Wochen zu Beginn unserer Tour schon einmal Station gemacht hatten.
Zu Abwechslung begrüßt uns der Himmel heute morgen sogar einmal nicht mit strahlendem Sonnenschein, sondern es ist leicht bewölkt und angenehm temperiert, also perfekt um mit unseren Motorrädern einen weiteren Teil Marokkos zu erkunden.
Wir hatten auf unserer Tour ja bereits sehr viele verschiedene Landschaften, heute können wir unserer Sammlung mit der Gegend nördlich von Fes, die als "Klein-Andalusien" bekannst ist, eine weitere hinzufügen. Wir erkunden dieses Gebiet auf kleinen kurvigen Landstraßen und tatsächlich erinnert die hügellige Landschaft sehr an den Süden Spaniens.
Der letzte Fahrtag stand ganz unter dem Motto: zurück nach Europa.
Wir verlassen Chefchaouen und begeben uns auf den schnellsten Weg nach Ceuta, einer spanischen Enklave auf dem marokkanischen Festland.
Der Grenzübertritt ist immer eine Herausforderung, die aber mit Erfahrung von Edelweiss, hervorragend gemeistert wurde.
Und kaum zurück in "Europa" begann es zur Regnen und wir konnten endlich mal unsere Regenklamotten zur Schau stellen.
Dann noch schnell auf die Fähre und nach stürmischer Überfahrt hatte uns auch der europäische Kontinent wieder.
Die gut ausgebaute Autobahn brachte uns zurück ins Hotel, wo wir uns (nach einer schnellen Dusche) zum Abendessen trafen.
Im Anschluss ließen die Gäste und die Tourguides die letzten 2 Wochen Revue passieren und dann kam der unangenehme Teil: sich von neuen Freunden verabschieden.
Hoffentlich sehen wir uns alle bald wieder auf einer tollen Edelweisstour.