Montag, 22. April 2024 | Markus Hellrigl / Rubin Kostov / Franziska Jenetzky / Holger Agelink / Kurt Franzelin | News / Europa
8:30 Uhr morgens und alle sind aufgeregt und gespannt auf den nächsten Teil der Tourguide-Ausbildung. Das bedeutet, dass wir die Motorräder laden, alle Dinge einpacken, die wir für unser Edelweiss-Abenteuer benötigen, und uns darauf vorbereiten, ein weiteres Kapitel eines Edelweiss-Tourguide-Lebens zu erfahren. Tom und Markus, zwei Edelweiss-Veteranen, sind unsere Instruktoren und zeigen uns Höhen und Tiefen, Missgeschicke und erfolgreiche Aktionen, wir lernen Situationen auf einer Tour kennen und werden innerhalb einer Woche für unsere zukünftigen Touren vorbereitet. Es wird sicher eine harte Woche, aber auf jeden Fall eine gute!
Am heutigen Tag hatten wir Neulinge die Gelegenheit unsere bevorstehenden Streckenabschnitt, den wir in den kommenden Tagen führen würden, mit einem Edelweiss-Veteranen abzufahren. Dies geschah in kleinen 3er Teams die morgens Bolzano in verschiedene Richtungen verließen.
Die Aufregung war schon morgens beim Frühstück zu spüren. Wie schaut das Wetter aus? Ist mein Navi geladen? Welche Strecke hast du? Und wer fährt welches Motorrad? Wobei die Harley Road King die gefürchtete Option war. Mit Ausnahme von Ralph, der leidenschaftlich gern Harley fährt war der Rest von uns eher skeptisch (Nur so vorab einige änderten ihre Meinung im Verlauf der Trainingswoche noch).
Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen ging es dann los. Jeder machte seine ganz individuellen Erfahrungen mit der Streckenführung und den Problemen, die sich erst unterwegs zeigten. Wir stellten teilweise fest, dass die Routenführung nicht optimal war, geplante Cafe-Stops geschlossen waren oder Sehenswürdigkeiten nicht angefahren werden können. Alles in allem ein lehrreicher erster Fahrtag.
Danach konnten wir noch etwas die Sonne genießen beim Rundgang in Bozen, klar dass wir uns gleich auf eine der vielen Eisdielen gestürzt haben. Mit wenigen Ausnahmen gönnten wir uns eine große Portion Gelato während wir durch die Altstadt schlenderten. Der Abend fand einen gemütlichen Ausklang im Torgglhaus mit fantastischer italienischer Küche. ...
... so hätte der Eintrag enden können. Aber in der Realität fing dann die Arbeit an. Denn jetzt hatten wir ja erst Zeit unsere eigenen Briefings und Flipcharts vorzubereiten und so verbrachten wir die Zeit bis weit nach Mitternacht am PC oder mit dem Filzstift in der Hand in unseren Hotelzimmern.
Nach einem ausgiebigen Frühstück konnten wir heute einige der Aufgaben und Übungen aus dem Edelweiss-Alps-Prep Kurs im Safty Park in Bolzano selbst trainieren. Wir hatten jede Menge Spaß und jeder hat etwas dazugelernt. Technik ist das A und O für ein sicheres und entspanntes Fahren.
Am Nachmittag ging es dann zurück ins Klassenzimmer und noch etwas Theorie stand auf dem Programm bevor für Rubin und Heiko der Ernst des Trainings begann. Die beiden hielten das erste Welcome Briefing, da sie die erste Tour morgen führen sollten. Alles in allem haben die zwei das sehr gut gemeistert, obwohl unsere 'amerikanischen' Tourgäste (echte Doppelgänger von Markus und Thomas) den beiden das Ganze nicht leicht machten.
Wir hatten auch zwei zusätzliche Anreisen, Florence aus New York (nicht zu verwechseln mit unserer Flo aus dem Operations-Team) und Ernst, der mit Leib und Seele Radfahrer ist und als E-Bike-Guide neu anfängt.
Heute geht es los, der erste Feiertag wartet auf uns. Nach den ersten 15 Haarnadelkurven geht es weiter über traumhafte Strecken zur Kirche Sankt Helena mit einem guten Kaffee vor Ort. Flowige Straßen führen uns dann zu unserem Ziel nach Levico Terme. Ein toller Tag mit einer coolen Truppe.
Der zweite Fahrtag startet um 08:30 Uhr mit dem täglichen Morgenbriefing. Die Tourguides und Teilnehmer sind hochmotiviert und freuen sich auf eine Strecke von Levico Terme nach Bozen. Es geht zunächst über eine Schnellstraße in Richtung Trient, wo schon die erste Überraschung auf den Tourguide wartet. Nach diesem kleinen Test geht es in die Brenta Dolomiten und am schönen Lago Molveno entlang.
Nach einem hervorragend vorbereiteten Picknick and der Auffahrt nach Fai de Paganella ging es dann zum berühmten Pilgerort San Romedio. Auf der Anfahrt zum Mendelpass werden die ersten Kilometer des Freien Fahrens zelebriert. Nach dem Erreichen der Passhöhe konnte dann noch ein Schneeschauer bei einem kurzen Kaffeestop erfolgreich ausgesessen werden bevor der Tag in einem unscheinbaren aber einzigartigen Fischrestaurant endete.
Nach dem "Daily Briefing" ging es bereits kurz nach Bozen mit tollen Kurven los in Richtung Kardein.
Nach der Fahrt auf einer sehr schmalen, waldigen Strasse machten wir einen kurzen Stopp bei der bekannten "Kaserer Bildkapelle", wo uns der Tourguide einige interessante Details über die Geschichte der Kapelle erzählte.
Wir verliessen den Wald und konnten sogleich die berühmte Gebirgskette namens "Rosengarten" bestaunen.
Nach einem kurzen Tankstop wollten wir uns über den "Passo Lavaze" nach Truden machen, wo uns ein sensationelle arangiertes Picknick erwartete.
Leider mussten wir unsere Route kurzfristig ändern, weil der Pass verschneit war.
Trotz des kalten Wetters haben wir unser Picknick sehr genossen.
Anschliessend setzten wir unsere Fahrt in Richtung "Levico Terme" gerade rechtzeitig fort, denn bei der Abfahrt vom Picknick begann es bereits wieder zu schneien.
Bei einem kurzen Kaffestop bei Sover konnten wir uns bei Cappucino und Affogato etwas aufwärmen.
Die kurvigen Bergstrassen führten uns anschliessend zum "Lago Levico" wo uns unsere Tourkollegen bei unserem Hotel "Al Sorriso" enthusiastisch in Empfang nahmen.
Nach dem äusserst reichlichem Abendessen und einem guten Absacker gingen nach diesem ereignisreichem Tag alle müde aber sehr zufrieden ins Bett.
Tour-Guides: Lasse & Kurt
Van-Driver: Heiko & Rubin
Last but not least – Unser letzter Tourtag steht an und beginnt mit einer entspannten Fahrt durch Trentino nach Südtirol. Auf dem Weg haben wir einen Fotostopp vor dem Schloss in Pergine Valsugana gemacht und sind im Anschluss in die wunderschöne Altstadt von Lavis gefahren. Hier gab es wie so oft Kaffee und die Patisserie auf der gegenüberliegenden Seite wurde direkt gesichtet und kleine Köstlichkeiten erworben.
Nach kurzer Rast ging es zum Picknick-Platz in Mezzolombardo aber vorher durfte jeder nochmal ein bißchen Gas geben und die genussvollen Kurven hoch und runter nach Fia della Paganella auf einer freien Fahrt genießen.
Unser Picknick-Platz heute war ein absoluter Geheimtipp und idyllisch gelegen.
Nachdem Briefing vor Ort ging es Richtung unseres zweiten Highlights dem Lago di Santa Guistina. Der Stausee lockt mit spektakulärer Aussicht. Auf Wunsch eines Teilnehmers ging es dann in eine Apfelplantage, wo wir beeindruckt von dem Aroma und Vielfalt der Apfelblüte einige Zeit verweilten. Nach kurzen Intermezzo waren wir wieder auf der Route unterwegs, wo Markus unsere Hobbyjournalist Aufnahmen von den einzelnen Fahrern in Aktion machte.
Und dann passierte leider das, was man sich nicht auf Tour wünscht, einer unserer Teilnehmer hatte einen Unfall. Glücklicherweise konnte Tom nach einer Rast dann doch noch die letzte Etappe selber fahren.
Hier ging es dann den Gampenpass durch geschwungene lange Kurven hinunter. Bevor es im Tal lebhafter wurde, wir durchquerten einige malerische Ortschaften auf dem Weg nach Bolzano, wo das letzte Hotel unserer Tour uns erwartete.
Fazit: Es war eine anstrengende, aber tolle Woche. Das Erlebte schweißt zusammen. Und ich versteh warum unsere Gäste so gerne mit uns auf Tour fahren. Die Saison kann kommen und wir freuen uns drauf!