Die Sellagruppe, auch Sellastock genannt, ist einer der prominentesten Berge in den Dolomiten. Wild zerklüftet und mit senkrechten Felswänden, die oft hunderte Meter in den Himmel ragen ist sie ein Paradies für Bergsteiger und Kletterer, doch deutlich beliebter als das Besteigen ist das Umrunden des Berges. Die sog. Sella Ronda kann zu Fuß oder im Winter auch auf Skiern erlebt werden, sie ist jedoch auch auf der Straße möglich. Über Sella-, Grödner- und Pordoijoch sowie den Campolognopass misst die Umrundung 55 km und ist landschaftlich ein absoluter Traum. Zusammen bieten die vier Pässe fast 150 Kehren auf gut ausgebauten Strecken, die - leider - auch Busse und Wohnmobile anziehen, dazu oft zahllose Radfahrer. Davon sollte man sich nicht stressen lassen, einfach zurücklehnen, entspannen und die Landschaft genießen.

99,9 % des Verkehrsaufkommens zwischen dem Brenner und Bozen verläuft über die Hauptstraße und die Autobahn im Eisacktal. Die Strecke über das Penserjoch und durch das Sarntal ist denjenigen überlassen, die genug Zeit haben, darunter die Motorrad- und Fahrradfahrer. Die beiden Passrampen unterscheiden sich sehr voneinander. Von Bozen aus sind es fast 50 km bis zum Pass, während die Nordseite, von Sterzing aus, nur 15 km misst und deutlich mehr Kuven aufweist, darunter 8 Kehren. Die Südrampe existiert schon sehr lange, während der Zugang von Norden her erst in den 1930er Jahren angelegt wurde. Von der Passhöhe aus genießt man herrliche Ausblicke auf die Zentralalpen und auf die Dolomiten.

Mit 3343 Metern ist die Marmolada der höchste Berg der Dolomiten und der einzige, der einen Gletscher trägt. Wie alle Gletscher der Alpen ist auch dieser hier durch die Klimaerwärmung in den letzten Jahren stark abgeschmolzen, doch noch bietet er einen imposanten Anblick und ist ein bekanntes Skigebiet. Im 2. Weltkrieg verlief die Front zwischen Italien und Österreich-Ungarn direkt über den Berg, daher waren an beiden Hängen Truppen stationiert. Durch den Rückzug des Gletschers werden immer wieder sterbliche Überreste von Soldaten und ihre Habseligkeiten freigelegt und gefunden.

Mit einer Länge von 51 km und einer Breite von 3-18 km und einer Gesamtfläche von 370 km² ist der Gardasee der größte See Italiens. Er ist ein Überbleibsel der letzten Eiszeit und ist an manchen Stellen bis zu 350 Meter tief. Während des 1. Weltkrieges waren sogar Kriegsschiffe auf dem See unterwegs. In der Stadtmauer von Limone kann man heute noch die Einschüsse aus dieser Zeit sehen. Im Norden ist die Küste steil und felsig, im Süden flacher und sanfter. Diese Region ist berühmt für ihre Schönheit und das milde Klima, wo Zitronen, Feigen und Oliven wunderbar wachsen. Im 19. Jahrhundert war der Gardasee ein beliebter Urlaubsort für die reichen Norditaliener. Aus dieser Zeit stammen hier ein paar wunderschöne Villen und sehr beeindruckende Gebäude.

Cortina d'Ampezzo zählt nur 6000 Einwohner, doch es wirkt groß, wichtig und mondän. Schon früh erkannte der Ort, der von hohen Bergen umgeben ist, sein touristisches Potenzial und im späten 19. Jahrhundert begann sich der Tourismus zu entwickeln. Schon bald wurde er zur wichtigsten Branche, heute empfängt Cortina etwa eine Viertelmillion Gäste im Jahr! 1956 fand die Winterolympiade hier statt und half der Stadt, ihren Ruf als berühmter, modischer und teurer Luxus-Skiort zu festigen. In den 60er Jahren wurde ein Auto nach der Stadt benannt (Ford Cortina) und ihre Karriere als Filmlocation, die schon um 1920 begonnen hatte, wurde international. Über 100 Filme wurden hier gedreht, darunter "Der Rosarote Panther" (mit Peter Sellers, 1963), "Leichen pflastern seinen Weg" (mit Klaus Kinski, 1968), "In tödlicher Mission" (mit Roger Moore als James Bond, 1981) und "Cliffhanger" (1993) mit Sylvester Stallone.
Solltest du keine internationalen Superstars herumlaufen sehen, dann kannst du selber die hübsche Fußgängerzone auf und ab spazieren und dabei die schönen alten Gebäude und die herrliche Umgebung bewundern.

Die wohl zu den bekanntesten Felsformationen der Dolomiten gehörende Marmolata befindet sich auf der Passhöhe des Fedaiapasses. Von welcher Seite du auch die auf 2.057 m führende Kurvenstrecke mit deinem Motorrad hinauf fährst, der imposante Anblick vom Ufer des Stausees auf die mächtigen Felsen der Marmolatagruppe wird dich sicher beeindrucken. Die anschließende Fahrt über die Staumauer hat Seltenheitswert und eröffnet Fotoperspektiven von allen Seiten.