Montag, 20. März 2017 | Stephan Weckschmied | News
Nachdem ich das sehr intensive Tourguide Training durchlaufen hatte, ist es nun soweit: die erste Edelweiss Tour steht an. Doch bevor ich mit den Kunden unterwegs sein werde, darf ich die Tour einmal alleine abfahren. Glücklicherweise ist das Abfahren einer neuen Tour ein "standard procedure" bei Edelweiss, bevor man zusammen mit einem erfahrenen Tourguide und den Kunden fährt. Die Zeit der Theorie und der praxisbezogenen Lehrstunden und Touren sind eine Sache, nun aber geht es ans Eingemachte! Mit dem Abfahren der Tour möchte ich nicht nur die Strecke genaustens kennenlernen. Ich möchte landesübliche Bräuche und Gewohnheiten, die Geschichte, die Hotels und Restaurants und auch das eine oder andere Schmankerl finden.
Das Ziel meiner Reise: die Toskana, Umbrien und die Marken. All mein erworbenes Wissen, eine ganze Menge Enthusiasmus im Gepäck und eine brandneue Africa Twin machten den Tag perfekt. So verließ ich die Edelweiss Zentrale in Österreich in Richtung Florenz / Italien.
Die ersten 200 km waren ziemlich ernüchternd, regnerisch, neblig und nasskalt. Bei 5°C ging es über den Brennerpass Richtung Italien. Nach Bozen wurde es jedoch wieder freundlicher und das Thermometer stieg im 15 Minuten-Takt um 1°C. Als ich mittags in Florenz / Donnini ankam, waren es auch schon angenehme 24°C und ich wusste: Ich bin in Italien angekommen!
Hier startet die Toskana Tour. Wir fahren von Florenz nach Siena, dann weiter nach Assisi und eine zusätzliche Tagestour in den National Park Monti Sibilini. Schon das Abfahren von Donnini/Florenz nach Siena war ein “Highlight” für sich: Die wunderschönen Hügeln des Chianti Gebietes, welches für seinen Weinbau weltberühmt ist, sind absolut traumhaft.
Inmitten einer wunderschönen Landschaft voll von Zypressenalleen und Olivenhainen und mit so gut wie keinem Verkehr auf den Strassen.
Greve de Chianti´s Piazza de Matteoti lädt zu einem Café oder einen Cappuciono ein und man ist schon mittenn drin im italienischen “Flow” umgeben von gemütlichen Weinschenken, Eisdielen und den freundlichen Italienern.
Nach einem Espresso und weiteren hunderten von Kurven erreiche ich Siena. Noch ist etwas Zeit um den Marktplatz und den Dom zu besichtigen. Hungrig von dem Tag bestelle ich mir eine Pizza und genieße dazu ein Gläschen aus dem Chianti.
Am nächsten Tag geht es von Siena nach Assisi, via Montalcino- Bagno Vignoni -Montepulciono und dem berühmten Lago Trasimeno. Kaum Verkehr auf den Strassen verspricht Fahrvergnügen pur. Der süße Duft vom blühenden Jasmin ist überall. All das macht es geradezu sensationell in dieser Jahreszeit durch die Toskana zu Reisen.
Nach einem Zwischenstopp am Lago Trasimeno komme ich in Assisi an. Hier wird man von einem imposanten Erscheinungsbild empfangen. Assisi ist ein sehr spiritueller Ort. Die vielen Kirchen und Klöstern ziehen mich sofort in ihren Bann.
Der letzte Tag des Abfahrens ging von Assisi aus südlich in den Nationalpark von Monti Sibilini…bei den Einheimsichen ist dieser besser bekannt, als das “Tibet von Italien”. So gut wie kein Verkehr auf den Strassen und ein atemberaubender Blick auf noch schneebedeckte Gipfel - ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus.
Nach mahr als 1800 kmauf dem Motorrad, fühle ich mich gut vorbereitet und voller Vorfreude auf die “Toskana Tour”.